Diese Kräuter schmecken nach Curry, Cola, Erdbeeren, Pilzen & Co.

Eberraute
Eine Sorte der Eberraute schmeckt nach Cola

Ein Küchenkraut das nach Erdbeeren, Grapefruit, Oliven oder Pilzen schmeckt und sogar mit seinem Aroma eine ganze Gewürzmischung ersetzt? Solche Kräuter gibt es tatsächlich. Mehr über die Kräuter-Raritäten in diesem Beitrag.

Für ein besonders leckeres Essen oder Dessert, nimmt man natürlich am liebsten frische Zutaten und Gewürze. Am besten aus dem eigenen Garten. Doch manchmal lässt sich nicht alles im Hausgarten anbauen. Oft fehlt ausreichend Platz dazu, Klima- und Bodenverhältnisse passen nicht oder ein Gewächshaus wäre nötig.

Doch es gibt einige Kräuter, die verblüffend ähnlich nach bestimmten Früchten, Pilzen oder anderen Zutaten schmecken. Die folgenden Küchenkräuter erinnern mit ihrem Geschmack z. B. an eingelegte Oliven, Curry, Grapefruit, Erdbeeren und sogar Cola. Dazu wachsen diese pflegeleichten Kräuter recht kompakt und können auch in handlichen Töpfen kultiviert werden.

Wem es also weniger auf den Genuss von z. B. Grapefruit oder Pilzen selbst ankommt und es hauptsächlich um das Aroma zum Würzen vom Speisen geht, für den könnten diese Kräuter eine Alternative sein.

Olivenkraut – Eingelegte Oliven in Krautform für mediterrane Speisen

Im Garten ist weder ausreichend Platz für einen Olivenbaum im Kübel, noch ist ein Winterquartier zum Überwintern des frostempfindlichem Baumes da? Für alle, die den Geschmack von Oliven lieben, wäre vielleicht das Olivenkraut eine Alternative.

Das Olivenkraut (Santolina viridis) ist mit dem Heiligenkraut (Santolina chamaecyparissus) verwandt und stammt aus dem westlichen Mittelmeergebiet. Seine nadelartigen Blätter verströmen ein Olivenaroma. Das Kraut schmeckt nach grünen eingelegten Oliven mit einem Haus von Rosmarin und Bohnenkraut.

Die Blätter des Olivenkrauts passen daher gut zu vielen mediterranen Speisen, wie z. B. Nudelgerichten, Fleisch-, Fisch- und Pilzgerichten. In Pestos, Marinaden, Salate oder in Kräuterbuttern lassen sie sich ebenso verwenden.

Hinweise zur Pflege

  • Für den Garten oder auf dem Balkon
  • Bis 50 cm hoch, Halbstrauch
  • Gelbe Blüte ab Juni
  • Optimal volle Sonne
  • Wenig Wasser
  • Wenig Dünger
  • Überwintern im Haus/Wintergarten oder im Garten mit Reisig und Laubblättern abdecken

Botanik Guide Tipp

So bleibt das Aroma beim Kochen erhalten
Bei gekochten oder gebratenen Speisen das Olivenkraut erst ganz zum Schluss dazugeben, da bei großer Hitzeeinwirkung das Aroma nachlässt. Die Blätter verlieren auch einen Großteil des Aromas, wenn sie getrocknet werden.

Currykraut – Mit diesem Kraut wächst gleich eine ganze Gewürzmischung heran!

Curry bzw. Currypulver ist eine Gewürzmischung, die aus vier bis zehn und in manchen Fällen sogar aus bis zu 36 verschiedenen Gewürzen besteht. Meist werden dafür Gewürze wie Kurkuma, Bockshornklee und Ingwer, für die gelbe Farbe, und noch Koriander, Cumin, Kardamom, Cayenne- und schwarzer Pfeffer, Koriander, Piment und auch Nelken, Macis, Zimt und Paprika verwendet. Ganz schön viele! Das Currykraut ist wesentlich kompakter.

Das Currykraut (Helichrysum italicum), auch Italienische Strohblume genannt, verströmt den typischen Duft von Currypulver und verfeinert asiatische Gerichte mit Curryaroma. Nach dem Regen sowie an heißen Tagen duftet das mediterrane Gewürzkraut besonders intensiv. Die Blätter und Zweige können zum Würzen von Gemüse-, Reis- Fleisch- und Fischgerichten sowie Suppen und Soßen verwendet werden.

Hinweis: Die Stängel vor dem Servieren wieder entfernen, da sie ungenießbar sind und nur zum Würzen dienen. Zerriebene Blätter kann man in einem Tee-Ei mit kochen, so lassen sie sich leicht entfernen.

Hinweise zur Pflege

  • Für Garten und Balkon geeignet
  • 30 cm hoch und breit, bis 70 cm hoch (als Halbstrauch)
  • Gelbe Blüten von Juni – Mitte September
  • Sonniger Standort
  • Wenig Wasser
  • Wenig Dünger
  • Überwinterung im kühlen Zimmer oder im Garten mit Reisig und Laub abdecken

Pilzkraut – Schmeckt nach Champignons!

Das Pilzkraut (Rungia klossii) ist eine exotische Kräuter-Rarität aus den Gebirgen von Papua-Neuguinea. Die frischen Blätter des kulinarischen Geheimtipps verleihen Suppen, Eintöpfen, Soßen oder Pfannengerichten ein dezentes Pilzaroma, das hauptsächlich an frische Champignons erinnert.

Beim Kochen entfaltet sich das Aroma zum Teil noch intensiver. Auch hier die Blätter erst nach der Hälfte der Kochzeit dazugeben, damit die Aromen nicht verloren gehen. Das Pilzkraut liefert wertvolle Mineralstoffe wie Vitamin A und C, Eisen, Kalzium, Beta-Carotine und Eiweiße. Wenn auch das Pilzkraut den Genuss von echten Champignons wohl nicht gänzlich ersetzen kann, ist es auf jeden Fall eine kulinarische Bereicherung für die Küche.

Hinweise zur Pflege

  • Im Topf oder Kübel
  • 50 – 80 cm Höhe
  • Sonniger Standort
  • Leicht feuchter & nährstoffreicher Boden, darf nicht austrocknen
  • Überwintern: im Zimmer bei 12 – 17°C

Zimmerknoblauch – der Knoblauch für’s Fensterbrett

Der Zimmerknoblauch (Tulbaghia violacea) ist relativ unbekannt und sieht auf den ersten Blick wie ein unscheinbares Gras aus, doch er ist ein handlicher und pflegeleichter Knoblauchersatz. Die Pflanze ist ideal für die Fensterbank und die Blätter können jederzeit nach Belieben geerntet werden. Sie wachsen immer wieder nach. Der Knoblauchgeschmack ist ziemlich intensiv, allerdings lässt sich das gewünschte Knoblauch-Aroma mit dem Zuschneiden der Blätter etwas besser dosieren, als bei den herkömmlichen Knoblauchzehen.

Zudem bringt der Zimmerknoblauch häufiger große lilafarbene dekorative Blüten hervor und ziert mit ihnen das Küchenfenster. Die Blüten sind ebenfalls essbar und schmecken noch kräftiger nach Knoblauch.

Hinweise zur Pflege:

  • Als Zimmerpflanze geeignet
  • Sonnig – halbschattig
  • Wenig Wasser, immer wenn die Erde trocken ist.
  • Mäßig düngen
  • Nicht winterhart

Grapefruitminze – Aromen wie eine frisch aufgeschnittene Grapefruit!

Grapefruit-Minze

Die Grapefruitminze (Mentha suaveolens x piperita) ist eine besondere Züchtung aus den USA und verströmt ein herrlich intensives Grapefruitaroma. Die Blätter eignen sich z. B. für einen kühlen erfrischenden Tee an heißen Sommertagen.

Für eine Kanne reicht eine Handvoll Blätter. Innerhalb von 7-10 Minuten Ziehzeit verleiht die außergewöhnliche Minze dem Tee ein dezentes erfrischendes Grapefruitaroma. Die minzige Note ist dabei kaum bis gar nicht vorhanden. Eine weitere Verwendungsmöglichkeit sind asiatische Fleisch- und Fischgerichte, die durch die Grapefruitminze mit einem süß saueres Aroma verfeinert werden. Wegen ihres Dufts und der tollen Verwendungsmöglichkeiten in der Küche, ist die Grapefruitminze eine echte Bereicherung im Kräutergarten.

Hinweise zur Pflege:

  • Für Garten und Balkon geeignet
  • 30 – 50 cm hoch
  • Sonnig – halbschattig
  • Feuchter Boden
  • Mäßig düngen
  • Lila Blüte
  • Winterhart
  • Treibt spät aus (Mai)

Erdbeerminze – Erinnert an Erdbeereis

Ein besonderes Highlight im Kräutergarten ist die Erdbeerminze (Mentha species). Der Duft und Geschmack der Minze erinnert an ein leckeres Erdbeer-Sahne-Eis. Das typische Minzaroma tritt bei dieser Minzsorte stark in den Hintergrund, da sogennannte Fruchtminzen einen niedrigeren Mentholgehalt haben, als die klassische Pfefferminze.

Die Blätter und Triebspitzen sind ideal für Obstsalate, Desserts oder zum Aromatisieren von Wasser, Tees, Bowlen und Cocktails. Die pflegeleichte und kompakte Erdbeerminze passt in jeden Balkonkasten oder Garten. Im Garten bilden sich schnell unterirdische Ausläufer, sodass die Erdbeerminze auch als Bodendecker eingesetzt werden kann. Dabei können allerdings auch schnell regelrechte Erdbeerminzfelder entstehen, der Garten duftet dann umso intensiver nach Erdbeeren.

Hinweis zur Pflege:

  • Geeignet für Kräuterbeete, auf dem Balkon oder als Zimmerpflanze
  • 30 – 50 cm hoch
  • Lila Blüten Juni – September
  • Halbschattiger Standort
  • Wasser mäßig, am besten feucht
  • Fruchtbarer und humusreicher Boden
  • Winterhart

Cola Strauch – Cola aus dem eigenen Garten!? Wie geht das denn?

Cola-Strauch

Seit einiger Zeit wird in manchen Gartencentern der Cola-Strauch angeboten. Dabei entsteht oft Verwirrung, um welche Pflanze es sich genau handelt. Daher kommt es zu Verwechslungen mit anderen Pflanzen-Arten.

Tatsächlich handelt es sich beim Cola-Strauch um eine Sortenvariante der schon lange bekannten Eberraute (Artemisia abrotanum). Der Cola-Strauch, der wirklich intensiv nach Cola duftet, trägt daher die lateinische Bezeichnung Artemisia abrotanum var. maritima.

Kommt man im Garten am Cola-Strauch vorbei, liegt das unverwechselbarere Cola-Aroma der Pflanze in der Luft. Gartenbesucher werden daher über den außergewöhnlichen Duft ziemlich erstaunt sein.

Aus den Blättern kann man Erfrischungsgetränke mit colaähnlichen Geschmack herstellen. Einfach ein paar Blätter in einen Wasserkrug geben. Dazu kommt z. B. noch etwas Zitronenmelisse oder Pfefferminze, je nach den eigenen Vorlieben. Nach einer Weile nimmt das Wasser den leichten Geschmack der Kräuter an.

Hinweise zur Pflege:

  • Für den Garten geeignet
  • Robuster Halbstrauch
  • Höhe bis 1,5 Meter, Breite 30 – 60 cm
  • Standort sonnig bis halbschattig
  • Trockener Boden, Staunässe vermeiden
  • Nährstoffreicher Boden
  • Winterhart

Worauf man beim Kauf dieser besonderen Kräuter achten sollte

Insbesondere beim Cola-Strauch oder der Grapefruit- und Erdbeerminze gibt es, wie schon angesprochen, nicht selten Verwechselungen. Oft werden die Pflanzen immer wieder unter anderem Namen angeboten. Den Durchblick zwischen der riesigen Sortenvielfalt der Trendpflanzen zu behalten, ist manchmal eine Herausforderung. So landet leicht die falsche Pflanze im Garten und der Irrtum fällt erst später auf.

Zudem sieht es so aus, als ob verschiedene Sorten vom Cola-Strauch und den anderen Kräutern angeboten werden, die wiederum von der Aromaintensität variieren. Daher solltest du dich beim Kauf im Zweifelsfall auf deine Nase verlassen und davon überzeugen, ob der Duft der angebotenen Kräutersorte deinen Vorstellungen entspricht.

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