Glücksklee: Wissenswertes über das vierblättrige Kleeblatt

Zu Silvester sind die kleinen Glückskleetöpfchen beliebte Zimmerpflanzen, die bei richtiger Pflege im Sommer sogar blühen. Spannende Fakten über das vierblättrige Kleeblatt und wie du deinen Glücksklee richtig überwinterst und zum Blühen bringst, erfährst du in diesem Beitrag.

Das vierblättrige Kleeblatt ist das Glückssymbol überhaupt, da es sehr selten ist und eine ordentliche Portion Glück dazu gehört, um eins zu finden. An Silvester sind vierblättrige Kleeblätter daher beliebte Glücksbringer und werden gerne zum Start in ein frohes neues Jahr verschenkt.

Gartencenter und Blumenläden bieten hierfür zum Jahreswechsel reichlich Glücksklee an. Die Kleetöpfchen sind oft geschmückt mit weiteren Glücksbringern wie z.B. Marienkäfern oder kleinen Schornsteinfeger-Figuren. Doch beim Anblick der zahlreichen Töpfe mit Glücksklee mag man sich fragen, wie es den Gärtnern eigentlich gelingt, so große Mengen von vierblättrigen Kleeblättern aufzutreiben. Schließlich sind sie doch so selten und schwer zu finden.

Zunächst könnte man vermuten, dass Gärtnereien vielleicht einige vierblättrige Kleeblätter in der Natur gefunden haben und diese im großen Stil für Silvester züchten. Oder gibt es etwa einen bestimmten Ort, an denen besonders viele dieser Glücksbringer wachsen und einfach nur noch für Silvester in die Töpfchen gepflanzt werden müssen? Beide Vermutungen sind zunächst naheliegend und bestimmt hat sich der ein oder andere einer dieser Theorien auch schon einmal überlegt. Die Wirklichkeit sieht beim Glücksklee jedoch ganz anders aus.

Glücksklee zu Silvester
Glücksklee ist gar kein echtes vierblättriges Kleeblatt

Bei dem vierblättrigen Klee, den wir auf unseren heimischen Wiesen suchen, handelt es sich meist um den Weißklee (Trifolium repens) oder auch um den Rotklee (Trifolium pratense). Der Weißklee hat normalerweise nur drei Blätter, vierblättrige Exemplare sind eine Seltenheit. Wenn von vierblättrigen Kleeblättern als Glücksbringer die Rede ist, ist damit ursprünglich der heimische Weißklee gemeint.

Da echte vierblättrige Kleeblätter so selten sind, haben Gärtner dem Glück einfach etwas nachgeholfen, indem sie eine andere Pflanzenart in die Töpfe zu Silvester pflanzen. Daher handelt es sich bei den grünen Glücksbringern, die zum Neujahr verkauft werden, nicht um vierblättrige Varianten des Weißklees, sondern um den Glücksklee (Oxalis tetraphylla), einer Sauerkleeart aus Mexiko. Beide Pflanzenarten sind jedoch nicht miteinander verwandt und anders als der dreiblättrige Weißklee ist der Glücksklee immer vierblättrig. Obwohl es sich botanisch gesehen beim Glücksklee noch nicht einmal um vier Blätter handelt. Was für uns optisch wie ein vierblättriges Kleeblatt aussieht, ist in Wahrheit ein einziges Blatt, das sich lediglich in vier Teile aufteilt. Somit steht der Glücksklee symbolisch für das Glück im neuen Jahr. Doch wie wahrscheinlich ist es eigentlich, ein echtes vierblättriges Kleeblatt in der Natur zu finden?

Wie häufig kommen vierblättrige Kleeblätter vor?

Tatsächlich ist selbst in der Wissenschaft wenig bekannt darüber, wie oft vierblättrige Kleeblätter vorkommen oder wie groß die Wahrscheinlichkeit ist eins davon zu finden. Es gibt Sammler, die bei ihrer Suche nach dem Glück sehr erfolgreich sind und schon mehrere Alben mit den grünen Glücksbringern gefüllt haben. Andere wiederum finden in ihrem ganzen Leben kein einziges vierblättriges Kleeblatt, selbst wenn sie gezielt danach suchen.

Unter Sammlern oder im Internet findet man verschiedene Angaben zur Wahrscheinlichkeit, eins zu entdecken. Immer wieder wird von einer Quote von circa 1 zu 10.000 berichtet, die vermutlich jedoch viel zu hoch geschätzt ist.

Eine Untersuchung aus München, die in den Jahren 1979 bis 1986 durchgeführt wurde, kam zu einem anderen Ergebnis. Laut ihr soll das Verhältnis zwischen 20 zu 1 und 60 zu 1 zugunsten der dreiblättrigen Kleeblätter liegen. Wirklich wissenschaftlich belegte Studien über die Häufigkeit vierblättriger Kleeblätter gibt es bisher allerdings nicht. Der Weißklee gibt der Wissenschaft sogar noch mehr Rätsel auf, z.B. warum das Phänomen mit den vier Kleeblättern überhaupt auftritt.

Glücksklee
Warum sind vierblättrige Kleeblätter überhaupt so selten?

Der vierblättrige Klee kommt deshalb selten vor, da es sich bei dem vierten Blatt um eine Fehlbildung handelt, die auch Mutation genannt wird. Forscher der University of Georgia haben bereits ein rezessives Gen entdeckt, dass für die Anzahl der Kleeblätter verantwortlich ist, vermuten allerdings, dass dessen Ausprägung stark von Umwelteinflüssen abhängt. Der genaue Auslöser für die Mutation bleibt also weiter rätselhaft.

Die Mutation bringt jedoch nicht nur vierblättrigen Klee hervor. Wahre Glückspilze haben schon Klee mit fünf, sechs oder noch viel mehr Blättern entdeckt. Im Jahr 2009 fand ein Japaner ein ganz besonderes Kleeblatt, das laut Guinness-Buch der Rekorde aus 56 Blättern bestand.

Glücksklee richtig pflegen – So bringst du ihn zum Blühen

Der Glücksklee (Oxalis tetraphylla) ist eine dekorative Zimmerpflanze. Von April bis Juni entfaltet er zwischen seinen hübschen Blättern rosafarbene oder rote Blüten. Oft kommt es allerdings erst gar nicht soweit, da die kleinen Kleepflänzchen in den meisten Fällen schon Ende Januar entsorgt werden. Dabei handelt es sich bei dem Glücksklee um eine mehrjährige krautige Zwiebelpflanze, die sich leicht überwintern lässt.

Der Grund für das vorzeitige Ende: Die trockene und warme Heizungsluft in den Räumen macht dem Klee zu schaffen, sodass er schon bald die Blättchen hängen lässt. Der Glücksklee mag lieber ein kühles helles Plätzchen mit Temperaturen zwischen 10 bis 15°C. Ein idealer Standort wäre z.B. an einem Nordfenster oder kühlere Räume. Im Sommer freut sich der Glücksklee auch über einen halbschattigen Platz im Freien, wie z.B. auf Balkon und Terrasse oder im Garten.

Der Glücksklee sollte nur dann gegossen werden, sobald die obere Erdschicht im Topf trocken ist, da er nur mäßige Feuchtigkeit verträgt. Fühlt sich der Klee wohl, dankt er die gute Pflege ab dem Frühling mit kleinen rosa Blüten und wird so zum echten Blickfang. Nach der Blüte bildet der Klee spitze Kapselfrüchte mit winzig braunen Samen. Neben den hübschen Blüten machen auch die dekorativen Blätter den Glücksklee zu einer interessanten Zimmerpflanze. Gegen Abend lässt sich beobachten, wie der Klee nach und nach seine Blättchen für die Nacht schließt. Am nächsten Morgen, wenn es genug Licht gibt, klappt er sie wieder auf.

Glücksklee in Schlafstellung
Glücksklee klappt abends seine Blätter nach unten
Glücksklee richtig überwintern – kühl aber frostfrei

Glücksklee, der im Winter gekauft wird, wurde unter künstlichem Licht herangezogen, damit er seine Blätter rechtzeitig zu Silvester entfaltet. Er kann zunächst weiter im Raum und später im Sommer im Freien kultiviert werden. Da der Glücksklee den Frost nicht überleben würde, sollte er immer im Topf bleiben, so kann er im Herbst wieder leichter ins Haus geholt werden. Im Herbst hat der Glücksklee dann den Zeitpunkt erreicht, an dem er wieder zurück zu seinen natürlichen Jahreszyklus findet. Es ist daher ganz normal, wenn die Pflanze im Herbst gelbe Blätter bekommt, da sie sich auf die Winterruhe vorbereitet.

Sobald sich die ersten Blätter gelb färben, sollte der Glücksklee weniger gegossen und die Düngergaben eingestellt werden. Die kleinen Zwiebeln kommen dann in einen kühlen und frostfreien Raum, in dem sie dunkel überwintern. Während der Winterruhe sollte sehr wenig und nur, wenn notwendig gegossen werden. Ab Februar kommt der Topf mit dem Glücksklee wieder an einen hellen Standort und bekommt die übliche Menge Wasser. Schon bald sollten sich wieder neue Kleeblättchen zeigen.


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