Maronen und Esskastanien: Eine gesunde Delikatesse im Comeback

Esskastanien am Baum

Ende September ist es wieder soweit: Die Maronen- und Esskastaniensaison beginnt. Herbst- und Weihnachtsmärkte bieten nun Tüten mit heißen geröstete Maronen an. Und inzwischen wird die gesunde Delikatesse immer beliebter und feiert ihr Comeback in der Küche. Doch was ist der Unterschied zwischen Kastanie, Esskastanie und Marone? Wie bereitet man sie selbst zu? Machen Maronen wirklich dick? Das und mehr erfährst Du hier.

Esskastanie gleich Rosskastanie? – Nein, Buche …

Beide Bäume werden Kastanie genannt und die Früchte sehen sich auch ziemlich ähnlich. Dennoch sind Esskastanie und Rosskastanie nicht miteinander verwandt. Die Esskastanie, die auch als Edelkastanie bekannt ist, gehört zu den Buchengewächsen. Sie ist daher mit der Buche verwandt.

Rosskastanien werden oft mit Esskastanien verwechselt.
Rosskastanien sehen Esskastanien ähnlich, sind aber ungenießbar. [©Edler von Rabenstein]/stock.adobe.com

Die Rosskastanie, deren Früchte bei Kindern sehr beliebt sind, gehört zu den Rosskastaniengewächsen und ist für uns ungenießbar. Die stacheligen Früchte der Esskastanie sehen aus wie kleine Igel und erinnern nur an Kastanien, daher kommt der Name. Doch auch zwischen Esskastanien und Maronen gibt es einen Unterschied.

Der Unterschied zwischen Esskastanie und Maronen

Die Esskastanie (Edelkastanie) ist die Urform, aus der die Maronen gezüchtet wurden. Die beiden Arten unterscheiden sich kaum voneinander. Die Marone ist nur etwas größer und intensiver im Geschmack. Beide schmecken jedoch nussig und leicht süßlich.

Esskastanien / Maronen ernten
Maronen frisch vom Baum geerntet. [©sasazawa]/stock.adobe.com

Früher Grundnahrungsmittel und Ersatz für Getreide

Im Mittelalter waren Esskastanien das Grundnahrungsmittel der Landbevölkerung. Noch bis Ende des 19. Jahrhunderts ernährten sich die Menschen in den Bergregionen in Südeuropa von den nahrhaften Früchten.

Die Hauptanbaugebiete befanden sich damals in Portugal, Spanien, Frankreich, Italien, in Tessin und im Balkan. Oft waren dort die Kastanien das einzige Nahrungsmittel der Bevölkerung. Man ging davon aus, dass jeder Erwachsener etwa ein bis zwei Bäume benötigt, um seine Ernährung für ein Jahr abzudecken.

In einigen Gebieten, die sich für den Anbau von Getreide nicht eigneten, dienten Esskastanien lange Zeit als Ersatz für die Zerealien. Die gerösteten und gekochten Früchte konnten schließlich als Mehl zu Brot oder Brei verarbeitet werden. Doch gerade weil die Nussfrüchte so nahrhaft sind, werden sie oft als Dickmacher bezeichnet, allerdings zu Unrecht.

Maronen: Viele Kohlenhydrate aber keine Dickmacher

Maronen sind sehr gesund. Mit einem Fettanteil von gerade einmal 2% haben sie den geringsten Fettanteil unter den Nüssen. Stattdessen sind sie reich an Kohlenhydraten (40%) und haben einen hohen Wasser- und Zuckergehalt. Zudem haben sie mehr Protein als Kartoffeln und enthalten wertvolle Aminosäuren.

Nachdem der Anbau der Kastanien im 19. Jahrhundert im Zuge der Industrialisierung und der Landflucht verdrängt und die Bäume zunehmend von der Tintenkrankheit befallen wurden, gingen die Bestände zurück. Die Esskastanie geriet allmählich in Vergessenheit. Erst Ende des 20. Jahrhunderts erholten sich die Bäume von dem Kastanienrindenkrebs. Heute feiert die delikate Nuss ihr Comeback und wird immer beliebter. Zumal sich Maronen leicht selbst zubereiten lassen.

Maronen in 4 Schritten selbst rösten

Frisch geröstete Maronen
Frisch geröstete Maronen sind eine beliebte Delikatesse in der Herbstzeit [©karepa]/stock.adobe.com
  1. Die Schale mit einem Messer an der gewölbten Seite kreuzweise aufschneiden. Dann die Maronen auf ein Backblech legen. (Mit der aufgeschnittenen Seite nach oben)
  2. Den Ofen auf 200 °C vorheizen und die Maronen dann etwa 20 – 25 Minuten rösten lassen.
  3. Sobald die Maronen aufplatzen, können sie aus dem Ofen herausgenommen werden.
  4. Die Maronen werden nun vom Backblech heruntergenommen und geschält. Und fertig.

Esskastanien im Garten ernten

Esskastanien
Esskastanien [©sasazawa]/stock.adobe.com

Selbstgesammelte Maronen aus dem eigenen Garten sind natürlich ein Highlight. Die Edelkastanie mag sonnige Standorte und stellt keine hohen Ansprüche an den Boden. Der Boden sollte humusreich und durchlässig sein, jedoch nicht kalkhaltig. Damit die Befruchtung und somit auch die Ernte ein Erfolg wird, sollten mindestens zwei bis drei Bäume gepflanzt werden. Denn die Bäume sind nur bedingt selbstfruchtbar, da die männlichen und weiblichen zu unterschiedlichen Zeiten blühen.

Esskastanie Blüten
So sehen die Blüten der Esskastanie aus

Zwischen Ende September bis Anfang Oktober findet dann die Ernte statt. Da die Früchte sehr stachlig sind werden feste Handschuhe benötigt. Die gesammelten Maronen sollten möglichst zeitnah verwertet werden, da sie nicht lange haltbar sind. Ob Deine Maronen noch frisch sind, lässt sich mit einen Trick feststellen. Wenn die Nüsse in einem Glas Wasser nach unten sinken, sind sie frisch. Schwimmen sie jedoch an der Wasseroberfläche, sind sie schon alt und ausgetrocknet und nicht mehr genießbar.

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