Was ist der Unterschied zwischen Clementine, Mandarine & Satsuma?

Mandarinen im Jutesäckchen.
Frische Mandarinen haben zur Weihnachtszeit Hochsaison. [©Lsantilli]/stock.adobe.com

In der Winterzeit haben Zitrusfrüchte Hochsaison, vor allem die Mandarine. Neben ihr findet man im Supermarkt in den typischen roten Netzen allerdings auch Clementinen und manchmal sogenannte Satsumas. Doch wo ist der Unterschied zwischen den drei Früchten, die nahezu alle gleich aussehen? Welche von den Südfrüchten schmecken am süßesten, lassen sich am einfachsten schälen und enthalten keine Kerne? Hier erfährst du die Unterschiede.

Die Mandarine – die Mutter vieler Zitrusfrüchte

Mandarinen (Citrus reticulata) stammen ursprünglich aus China und werden dort schon seit rund 3.000 Jahren angebaut. Später verbreitete sich die Mandarine nach Südostasien und Indien, bis sie schließlich anfang des 19. Jahrhunderts nach Europa kam. Mandarinen bilden die größte Gruppe unter den Zitrusfrüchten. Von ihnen gibt es zahlreiche Sorten. Viele bekannte Früchte wie z.B. Orangen, Clementinen oder die Grapefruit stammen von der Mandarine ab.

Viele fragen sich, woher der Name der Mandarine kommt und ob dessen Herkunft eventuell von der chinesischen Sprache „Mandarin“ stammt. Tatsächlich gibt es mehrere Theorien, wie die Mandarine zu ihrem Namen kam. Einer der gängigsten Vermutungen ist, dass die Frucht nach den Zivilbeamten im kaiserlichen China benannt wurden, die orangefarbene Kleidung trugen. Eine andere Möglichkeit wäre, dass die Mandarinen damals sehr teuer waren und sich nur Mandarins die köstlichen Früchte leisten konnten.

Die Clementine – Der Mandarinen-Hybrid

Bei Clementinen (Citrus × aurantium) handelt es sich um einen Hybrid, der aus einer Kreuzung zwischen Mandarine und der Pomeranze entstanden ist. Während die Mandarine aus China stammt, kommt die Clementine aus dem Mittelmeerraum. Benannt wurde der Hybrid nach dem französischen Mönch Frère Clément, der vor etwa 100 Jahren die Clementine züchtete und als erster wissenschaftlich beschrieb.

Die Satsuma – Die kernlose „Mandarine“

Die Satsuma (Citrus × unshiu) stammt aus Japan. In Deutschland ist sie kaum jemanden bekannt. Allerdings ist die Satsuma bestimmt schon bei dem ein oder anderen in der Obstschale gelandet oder man hat mit ihr den Nikolausstiefel für die Kinder befüllt.

Bei so mancher vermeintlicher Mandarine handelt es sich in Wahrheit um eine Satsuma. Schließlich sehen sich die Zitrusfrüchte zum Verwechseln ähnlich und schmecken beide köstlich. Allerdings handelt es sich bei Mandarinen und Satsumas um zwei verschiedene Zitrusfrüchte. Satsumas entstanden vermutlich aus Kreuzungen von Mandarinen-Varietäten und werden in Japan nachweislich schon seit dem 17. Jahrhundert angebaut. Durch den Botaniker und Naturforscher Philipp Franz von Siebold wurden die Satsumas im 19. Jahrhundert schließlich auch in Europa bekannt. Dennoch werden Satsumas hierzulande in einigen Supermärkten und Bioläden oft als kernlose „Mandarinen“ angeboten.

Doch wie unterscheiden sich die drei beliebten Zitrusfrüchte im Geschmack? Welche lässt sich leicht schälen und enthält keine Kerne?

Die Unterschiede der Südfrüchte im Überblick:

Fruchtsegmente der Mandarine
Je nach Anzahl der Fruchtsegmente handelt es sich um Mandarinen, Clementinen oder Satsumas. [©Markus Mainka]/stock.adobe.com

Der Geschmack – Welche Zitrusfrucht schmeckt süßer?

Clementinen, Mandarinen und Satsumas unterscheiden sich deutlich im Geschmack. Mandarinen schmecken herber, haben ein intensiveres Aroma und sind nicht so sauer wie Orangen. Clementinen und Satsumas sind hingegen süßer als Mandarinen, aber milder im Aroma.

Kerne und Fruchtfleisch – Welche Früchte sind kernlos?

Enthält die Zitrusfrucht viele Kerne und lässt sich in neun bis zehn Fruchtsegmente teilen, handelt es sich um eine Mandarine. Wer keine Kerne in den Südfrüchten mag, sollte daher lieber zu den fast kernlosen Clementinen oder Satsumas greifen. Das Fruchtfleisch beider Früchte lässt sich meist in mehr Segmenten aufteilen, etwa bis zu 12 Stück. Die süßen und kernlosen Clementinen und Satsumas sind daher bei den meisten beliebter als Mandarinen.

Die Schale & Haltbarkeit – welche Frucht lässt sich am leichtesten schälen?

Die drei Zitrusfrüchte unterscheiden sich auch farblich und in der Dicke ihrer Schale. Mandarinen sind kräftig orange, Clementinen gelborange und Satsumas hellorange. Da die Schale der Mandarinen und Satsumas dünner ist, lassen sich diese leichter pellen. Der Nachteil: Durch die dünnere Schale trocken Mandarinen schneller aus und sind daher nur bis zu zwei Wochen haltbar. Schwieriger zu schälen sind dagegen Clementinen, da ihre Schale sehr robust und dick ist. Der Vorteil: Clementinen bleiben dadurch länger saftig und frisch, sie können daher bis zu zwei Monate gelagert werden.

Im Supermarkt findet man allerdings unter den leuchtend orangefarbenen Mandarinen hin und wieder auch Exemplare, die stellenweise grün sind. Warum grüne Zitrusfrüchte nicht immer automatisch unreif sind, erfährst du im Beitrag: Darum können auch grüne Orangen reif sein, aus der Artikelserie „Ach so!“

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