Die Rasselblume: Was raschelt denn da im Wind?
Rasselblumen werden in Zeiten von trockenen Sommern zunehmend beliebter. Wie der hitzetolerante Dauerblüher den Garten bereichert, welche Sorten es gibt und was die hübsche Blaue Rasselblume (Catananche caerulea) eigentlich mit Rasseln zu tun hat, das und mehr in diesem Beitrag.
Blaue Rasselblumen: Wie eine Mischung aus Kornblume & Wegwarte
Die letzten Sommer waren heiß und sehr trocken, sodass hitzetolerante Gartenpflanzen immer gefragter werden. In vielen Gärten und Parkanlagen sieht man daher seit einiger Zeit öfters „neue“ Zierpflanzen-Arten, die man hierzulande bisher noch nie oder selten in den Blumenbeeten gesehen hat. So findet auch manch längst in Vergessenheit geratene Blüten-Schönheit wieder den Weg in die Rabatten.
Einer dieser Pflanzen, die gerade langsam die Blumenbeete erobert, ist die Rasselblume (Catananche caerulea). Ursprünglich stammt die hübsche Blume mit den sternförmigen Blüten aus Südwest-Europa. In Kultur war sie bereits schon im 18. Jahrhundert, in den Gärten sah man sie bis zuletzt allerdings nur sehr selten. Auf den ersten Blick kann man sie mit ihren blauen Blüten leicht mit den Kornblumen oder der Gewöhnlichen Wegwarte verwechseln. Zum Teil sieht die Rasselblume sogar wie eine Mischung aus beiden Blumen aus. Die Rasselblumen stellen zwar eine eigene Pflanzengattung dar, tatsächlich sind sie jedoch mit Kornblume und Wegwarte verwandt. Alle drei Pflanzen gehören aus botanischer Sicht zur Unterfamilie der Cichorioideae.
Hitzetoleranter Dauerblüher als Pollen- und Nektarspender
Die Rasselblume liebt die volle Sonne und trotzt der Mittagshitze. Über Monate blüht sie unermüdlich von Juni bis in den September hinein und spendet Insekten viel Pollen und Nektar. Von Bienen, Schmetterlingen & Co. werden die leuchtend blauen Blüten daher rege besucht. Am bekanntesten ist die Blaue Rasselblume, deren Blüten meist einen Durchmesser zwischen drei und zehn Zentimetern erreichen. Ebenso häufig findet man im Handel die weiße Sorte mit violetter Blütenmitte der Rasselblume, die unter dem Namen ‚Alba‘ angeboten wird. Neben diesen gibt es noch die Sorte ‚Major‘, die sich durch größere Blüten auszeichnet.
Ideal für Prärie-, Stein- und Wildgärten
Rasselblumen benötigen viel Licht, Wärme und mögen es lieber trocken als zu nass. Im sonnigen Präriegarten fühlt sie sich deshalb besonders wohl. Auch in Steingärten oder zwischen den Gräsern im Steppenbeet finden die leuchtend blauen Blumen einen idealen Standort. Kies- und Wildgärten eignen sich ebenfalls für die anspruchslose und pflegeleichte Blume. Im Wildgarten sorgen Rasselblumen mit der Zeit für eine sehr natürlich aussehende Bepflanzung, da sie sich leicht durch Selbstaussaat vermehren. Auf diese Weise tauchen sie ganz zufällig an verschiedenen Stellen im Garten auf. Als robuste Staude ist die Rasselblume zwar frosthart, besonders langlebig ist die einzelne Pflanze jedoch nicht. Meist überlebt die Staude nicht länger als zwei Jahre. Bis dahin hat sie aber schon reichlich Samen produziert und im Garten verteilt, sodass immer für neuen Nachschub an Blauen Rasselblumen gesorgt ist.
Um länger Freude an den Rasselblumen zu haben, sollte man sie idealerweise im Frühling pflanzen. Raue Lagen, in denen lange Frostperioden herrschen, machen der wärmeliebenden Rasselblume, trotz ihrer Frosthärte, meist schwer zu schaffen. Sehr kalte Gegenden sind deshalb für die Pflanze nicht geeignet. Ein leichter Frostschutz hilft ihr daher in milderen Lagen besser über den Winter zu kommen.
Doch warum heißt die Rasselblume eigentlich „Rasselblume“?
Wie kam die Rasselblume zu ihrem Namen?
Im seichten Wind wiegen die Blüten der Rasselblume hin und her. Dabei stoßen und reiben die Blüten und trockenen Samenstände oft aneinander, wodurch die Pflanze in der lauen Sommerbrise ein Rascheln und Rauschen erzeugt. Da dieses Geräusch an eine Rassel erinnert, nennt man die Blume Rasselblume. Die alten Griechen nannten sie übrigens „magisches Liebeskraut“, wie aus der Übersetzung des wissenschaftlichen Namens „Catananche“ der Rasselblumen hervorgeht. In Griechenland war sie damals schon lange bekannt und wurde dort im Liebestrank als Aphrodisiakum verwendet.
Rasselblumen als Schnittblumen & Winterschmuck im Garten
Nicht nur im Garten, auch in der Vase werden Rasselblumen zum Blickfang, da sie gute Schnittblumen sind. Während die leuchtend blauen Sternblüten jeden Blumenstrauß aufwerten, lassen sie sich ebenso als ideale Trockenblumen für viele weitere florale Dekorationen in der Floristik verwenden. Wer die kugeligen Samenstände mit den papierartigen Schuppen nicht für Trockensträuße verwendet, kann sie im Herbst ruhig stehen lassen. Zwischen Schnee und Eis bieten sie später einen interessanten Winterschmuck.