Heidelbeeren im Garten: Anbau, Pflege und die besten Sorten

Kultur-Heidelbeere
Kultur-Heidelbeeren [©vaivirga]/stock.adobe.com

Im zweiten Teil des Pflanzenporträts über die Blaubeere erfährst du wie dir der Anbau von den köstlichen Wald- und Kulturheidelbeeren im Garten gelingt und welche speziellen Bedürfnisse die Sträucher an ihren Standort haben. Außerdem: Empfehlenswerte Blaubeersorten für den Garten, die robust sind und besonders lecker schmecken.

Wilde Blaubeeren aus unseren heimischen Wäldern sind sehr gesund und schmecken dazu besonders aromatisch und lecker. Allerdings ist das Sammeln der blauen Beeren im Wald meist recht mühsam. Die niedrigen Zwergsträucher sind in Bodennähe manchmal nicht leicht zu finden und tragen dann oft nur wenige und dazu winzige Beeren. Die Blaubeerernte von dem Ausflug in den Wald ist daher meist eher klein, dafür aber ein umso leckerer Genuss. Viele Beerenfans spielen deshalb mit dem Gedanken, die wilden Waldblaubeeren einfach im eigenen Garten anzubauen.

Die echten heimischen Blaubeersträucher (Vaccinium myrtillus) werden jedoch in nur wenigen Gartencentern angeboten. In den meisten Gärten findet man zudem stets nur die großen Kulturheidelbeeren. Kann man Waldheidelbeeren überhaupt im Hausgarten kultivieren?

Wilde Heidelbeeren haben spezielle Bedürfnisse im Garten

Waldheidelbeeren wachsen in Moorlandschaften und lichten Nadelwäldern. Die Zwergsträucher lieben daher saure Böden und haben sich an die teils extremen Lebensbedingungen, die dort herrschen, angepasst. Wer die wilde Waldbeere bei sich zu Hause anbauen möchte, muss dafür zunächst die besonderen Standortbedingungen der Sträucher erfüllen. Der ideale Boden für heimische Blaubeeren ist möglichst kalkfrei, locker und nicht zu lehmig, damit sich keine Staunässe bildet. Sein pH-Wert muss zwischen 4,0 und 5,0 liegen. Der herkömmliche Gartenboden erfüllt die besonderen Ansprüche der Waldheidelbeere jedoch nicht. Aus diesem Grund gehen wilde Heidelbeeren im Garten oft schnell ein.

Doch selbst wenn der Boden am Standort ausgetauscht und an die Bedürfnisse der Waldheidelbeere angepasst wurde, gelingt die Kultur nicht immer dauerhaft. Sogar bei optimaler Pflege bringen die kleinen Sträucher nur sehr geringe Mengen ihrer köstlichen Beeren hervor. Wildheidelbeeren sind eher schwierig zu kulitiverien und gelten daher allgemein als ungeeignet für den Garten. Aus dem Grund pflanzt man lieber Kulturheidelbeeren an. Diese wurden speziell für den Anbau gezüchtet und sind somit toleranter in Bezug auf den Standort. Dazu bilden sie viel mehr und größere Früchte als ihre wilden Verwandten aus dem Wald. Die Waldblaubeere bleibt daher eine seltene und begehrte Delikatesse. Wem es allerdings im Garten gelingt, die speziellen Bedürfnisse der Pflanze zu erfüllen, und Waldheidelbeeren (Vaccinium myrtillus) dennoch anbauen möchte, kann die Sträucher bei einigen Fachhändlern erwerben. Waldblaubeeren können im Garten z.B. als hübsche Bodendecker mit Fruchtbehang angepflanzt werden. Dabei sollte man jedoch miteinplanen, dass sich der Zwergstrauch mit seinen Ausläufern gerne in kurzer Zeit über weite Flächen ausbreitet. Wesentlich einfacher ist der Anbau der Kulturheidelbeere.

Blaubeeren richtig pflanzen – So gedeihen die Kulturheidelbeeren im Garten

Die großen Kulturheidelbeeren mögen zwar ebenfalls saure Böden, haben allerdings nicht so hohe Ansprüche an ihren Standort wie ihre wilden Verwandten. Damit sich die Kulturheidelbeere im Garten wohlfühlt, benötigt sie einen sauren, lockeren und humusreichen Boden mit einem pH-Wert zwischen 4 und 5. Für das Heidelbeerbeet kann z.B. auch Rhododendronerde verwendet werden. Rhododendronerde eignet sich gut für Blaubeeren, da beide Pflanzen sauere und kalkarme Böden lieben und ähnliche Ansprüche an den Standort haben. Im Gegensatz zur Waldblaubeere, die es gerne schattig hat, benötigen Kulturheidelbeeren einen Platz an der Sonne. Die Pflanzen sollten dabei etwas windgeschützt stehen.

Blaubeersträucher werden oft als Containerware angeboten, sodass man sie das ganze Jahr über anpflanzen kann. Als ideale Pflanzzeit gilt jedoch der Herbst oder das Frühjahr. Die Blaubeeren sollten dabei nicht zu tief gepflanzt werden, da die Wurzeln sonst durch Sauerstoffmangel absterben. Die Sträucher wurzeln eher flach und meist nicht tiefer als einen Meter. Das Pflanzloch sollte daher etwa einen Meter breit und 40 – 50 cm tief sein. Damit die Sträucher nicht zu dicht stehen und genug Luft zwischen ihnen zirkulieren kann, ist ein Pflanzabstand von 1,5 – 2 Meter empfehlenswert.

Blaubeeren vertragen kein kalkhaltiges Wasser

Die Kulturheidelbeere bevorzugt zwar sonnige Plätze, dennoch muss bei ihnen auf eine gute Wasserversorgung geachtet werden. Während die Blaubeeren blühen und zahllose Früchte bilden, ist ihr Wasserbedarf besonders hoch. Wenn es im Sommer zu trocken für die Heidelbeere wird, benötigt sie oft zusätzliche Bewässerung. Kalkhaltiges Leitungswasser mag die Blaubeere allerdings überhaupt nicht. Bereits durch einen leichten Anstieg des Kalkgehalts im Boden bekommt die Pflanze gelbe Blätter und stellt das Wachstum ein. Beim Anbau der Heidelbeeren ist es daher sehr wichtig, die Sträucher immer nur mit kalkfreiem Wasser wie z.B. Regenwasser zu gießen. Dadurch werden Kalkanreicherungen im Boden verhindert, die das Wachstum der Pflanze stören. Zur Düngung der Blaubeeren kann ebenfalls Rhododendrondünger verwendet werden.

Botanik Guide Tipp

Heidelbeeren im Kübel anbauen
Blaubeeren lassen sich auch in einem großen Kübel mit Rhododendronerde pflanzen. Auf diese Weise ist es einfacher, die speziellen Standortbedürfnisse der leckeren Heidelbeeren zu erfüllen, als im Garten.

Empfehlenswerte Heidelbeersorten für den Garten

Blaubeeren
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Schon gewusst?
Haben sich Heidelbeersträucher im Garten erst einmal richtig gut eingewachsen, liefern sie jeden Sommer pro Strauch stolze 4 bis 8 Kilo Blaubeeren.

Heidelbeere ‚Bluecrop‘ – sehr ertragreicher Klassiker

Die Sorte ‚Bluecrop‘ ist ein äußerst beliebter Klassiker unter den Heidelbeeren. Hohe Erträge und ihre sehr großen leckeren Beeren zeichnen diese Blaubeere aus. Die dunkelblauen Früchte werden zwischen Ende Juli und Anfang August reif. Rund vier Wochen kann man die süßsäuerlich aromatischen Beeren bei dieser bewährten Sorte ernten. Da die Früchte etwas fester sind, haben sie eine gute Haltbarkeit. Der Strauch hat ein mittelstarkes Wachstum, ist pflegeleicht und bringt regelmäßig reichlich Beeren.

Heidelbeere ‚Goldtraube‘ – Bewährte Sorte im Garten & Erwerbsanbau

Einer der besten Heidelbeersorten ist die ‚Goldtraube‘. Die Sorte hat sich nicht nur im Garten, sondern sogar im Erwerbsanbau bewährt. Der Strauch wächst stark und gilt als robust und gesund. Er trotzt Frost, Trockenheit und dem Triebsterben. Ab August hängen seine Äste voller leckerer aromatischer Beeren.

Heidelbeere ‚Elisabeth‘ – einer der leckersten Blaubeeren

Zu den leckersten und aromatischsten Heidelbeeren gehört die beliebte Blaubeersorte ‚Elisabeth‘. Für viele Gärtner gilt sie als einer der Kulturheidelbeeren mit dem besten Geschmack. Die köstlichen Beeren liefert diese Sorte jeden Sommer ab Mitte August bis in den September in großen Mengen. Die dicken blauen Früchte sind schön saftig und zeichnen sich durch ihr feines süßsäuerliches Aroma aus. Wer einen Garten in einer rauen Gegend mit Spätfrösten hat, für den ist die Sorte ideal. ‚Elisabeth‘ ist sehr frosthart und blüht erst spät, sodass es keine Ernteausfälle durch Frost gibt.

Botanik Guide Tipp

Zwei Sorten bringen höhere Erträge
Kulturheidelbeeren sind generell selbstfruchtbar, sodass theoretisch ein Strauch ausreicht, um Blaubeeren zu ernten. Der Ertrag kann jedoch erheblich gesteigert werden, wenn zwei unterschiedliche Sorten im Garten wachsen.

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