Schneeball-Hortensie: Imposante Blütenbälle im Garten

Schneeball-Hortensien

In letzter Zeit schmücken öfters riesige weiße Blütenbälle im Sommer die Gärten. Durch ihre eindrucksvolle Größe fallen die wundervollen Blüten der Schneeball-Hortensie schon von Weitem auf und verwandeln so jeden Ort zum Blickfang. Die Schneeball-Hortensie wird immer beliebter und ist am richtigen Standort ein pflegeleichter Strauch, der im Garten lange Freude bereitet. Wie groß die Blütenkugeln werden können und welche Sorten die dicksten Blütenbälle bilden, den idealen Standort im Garten, Pflegetipps und wie die Schneeball-Hortensie mit dem richtigen Rückschnitt besonders große Blütenstände entwickelt, das und mehr in diesem Beitrag.

Blütenbälle mit dem Durchmesser einer Wassermelone

Ab Juni entfaltet die Natur die große Vielfalt der Blumen in ihrer vollen Pracht. Während der Sommermonate leuchtet das Blütenmeer in den Gärten nun umso intensiver in allen Formen und Farben. Doch sobald der Hochsommer kommt, tauchen plötzlich riesige weiße Blütenbälle auf, die die Parks, Gärten, Blumenbeeten, Zäune oder Terrassen schmücken. Die imposanten Blumenkugeln der Schneeball-Hortensie, auch Ball-Hortensie genannt, fallen mit ihrer Größe so sehr auf, sodass sie jeden Blick schon aus der Ferne auf sich lenken. Immerhin werden die Blütenbälle mit bis zu 25 cm Durchmessern oft in etwa so breit wie eine Wassermelone. Selbst so manche unscheinbare Gartenecke verwandelt sich mit dieser eindrucksvollen Hortensie jetzt zum Blickfang.

Schneeball-Hortensien Botanik Guide

Die Schneeball-Hortensie blüht ab Juli und bis in den September hinein. Dabei kann man beobachten, wie der Strauch seine Blütenfarbe wandelt. Für gewöhnlich öffnen die meisten Pflanzen die Blüten gleich in der jeweiligen Endfarbe. Bei der Schneeball-Hortensie sind die Einzelblüten jedoch anfangs hellgrün und werden erst später cremeweiß. Auf dem etwas dunkelgrüneren Laub wirkt das helle Grün der Blüten dabei umso effektvoller. Durch die verschiedenen Grüntöne und dem Cremeweiß der Blüten entstehen dabei interessante Kontraste. Zwischen den vielen dicken Blütenbällen geraten die herzförmigen Blätter der Hortensie jedoch oft in den Hintergrund. Außerhalb der Blütezeit ist die Schneeball-Hortensie daher auch mit ihrem hübschen Laub ein sehr dekorativer Strauch für den Garten.

Schneeball-Hortensien stammen aus den Wäldern Amerikas

Wald-Hortensien

Die Schneeball-Hortensie (Hydrangea arborescens) ist in Nordamerika heimisch und wächst dort in den Wäldern, Auen und in der Nähe von Flussufern. Sie ist daher auch als Wald-Hortensie bekannt und wird öfters auch unter diesem Namen im Fachhandel angeboten. Früher diente die Wildform der Wald-Hortensie als Heilpflanze. Die amerikanischen Ureinwohner verwendeten ihre Wurzel zur Behandlung von Nieren- und Blasensteinen.

Die Blütenbälle der wilden Wald-Hortensie werden allerdings nicht ganz so groß wie die unserer heutigen Kulturformen, die speziell für den Garten gezüchtet wurden. Je nach Sorte variiert die Größe der Blütenstände. Die bekannteste Schneeball-Hortensie ist die Sorte ‚Annabelle‘, die besonders dicke Blütenbälle bildet.

Schneeball-Hortensie oder Wald-Hortensie

Die bekanntesten Sorten der Schneeball-Hortensien

‚Annabelle‘ ist am bekanntesten und in den Gärten sehr weit verbreitet. Sie gehört zu den Schneeball-Hortensien mit den dicksten Blütenbällen (15 – 25 cm breit).

‚Sterilis‘ bildet schöne schneeweiße Blütenbälle, die allerdings mit einer Breite von 15 bis 20 cm nicht ganz so extrem groß werden wie bei der Sorte ‚Annabelle‘.

‚Grandiflora‘ ist mit ihren hübschen 12 – 18 cm breiten Blütenkugeln bei vielen Gärtnern bekannt und ebenfalls sehr beliebt.

Den Blütentraum der Schneeball-Hortensie gibt es nicht nur in Weiß, sondern auch in Rosa. Mittlerweile sind einige Sorten wie z.B. ‚Annabelle‘ auch als Variante mit pinkfarbenen Blüten erhältlich.

Schneeball-Hortensie weiß

Der ideale Standort für Schneeball-Hortensien

Da die Schneeball-Hortensie ursprünglich aus den lichten Wäldern Amerikas stammt, gedeiht sie im Garten am besten dort, wo die Wachstumsbedingungen so ähnlich wie in einem Wald sind. Als echte Waldpflanze liebt die Wald-Hortensie daher halbschattige Plätze, an denen sie im Idealfall in der Morgen- und Abendsonne steht. In der Natur ist die Hortensie von vielen Bäumen umgeben, die sie vor starken Regen und Wind schützen. Unter einem großen Baum gepflanzt sieht die Ball-Hortensie im Garten nicht nur toll aus, sondern hat auch mehrere Vorteile. Der Baum spendet der Hortensie Schatten und verhindert gleichzeitig, dass die Blütenbälle bei Regen zu schwer werden und einfach umknicken. Sinkt die Hortensie unter dem Gewicht des Regens doch einmal zu Boden, richtet sie ihre Blütenbälle nach einer Weile jedoch ganz von alleine wieder auf.

Botanik Guide Tipp

Schneeball-Hortensie stützen
Manchmal bilden Schneeball-Hortensien so große und schwere Blütenbälle, sodass die Sträucher auch ohne die Last von dem Regen allmählich zu Boden sinken. Um zu verhindern, dass die Hortensie umknickt, kannst du sie rechtzeitig abstützen. Dazu eignen sich z.B. Bambusstäbe, Staudenstützen oder ein Gitter.

Obwohl die Schneeball-Hortensie den Halbschatten bevorzugt, wächst sie auch in der Sonne und im Schatten. Wenn es der Hortensie allerdings zu sonnig wird, kann es jedoch zu einem unschönen Sonnenbrand an den Blüten kommen, wodurch die Blütezeit schneller vorbei sein kann. Bekommt die Wald-Hortensie im Schatten zu wenig Sonnenlicht zögert sie mit der Blütenbildung und die weiße Blütenpracht lässt etwas auf sich warten.

In der Nähe von Teichufern können Schneeball-Hortensien ebenfalls gepflanzt werden, da sie gerne an Flüssen wachsen. Die Wald-Hortensie liebt nämlich durch ihren hohen Wasserbedarf feuchte Böden, die zudem locker und humusreich sind. Wie alle Hortensien mögen die Sträucher leicht saure und kalkarme Böden mit einem pH-Wert von 5,5 bis 6. Zum Gießen der hübschen Schneeball-Hortensie sollte deshalb kein kalkhaltiges Leitungswasser, sondern lieber Regenwasser verwendet werden.

Die dekorativen Schneeball-Hortensien sind äußerst frosthart und überstehen sogar eisige Winter mit bis zu – 25°C. Wie bei den meisten Hortensien ist zwar das Frühjahr die ideale Pflanzzeit, wegen der hohen Frosthärte kann die Schneeball-Hortensie auch im Herbst in den Garten gepflanzt werden. Bei einer Neupflanzung wird jedoch empfohlen die jungen Ball-Hortensien in den ersten Jahren im Winter mit Tannenreisig abzudecken, um sie vor zu starken Frösten zu schützen.

Schneeball-Hortensie richtig schneiden – So gibt’s dicke Blütenbälle

Blüten der Wald-Hortensie

Die Größe der Blütenbälle hängt bei der Schneeball-Hortensie neben dem idealen Standort auch von einem regelmäßigen Schnitt ab. Der Rückschnitt spielt für die Blütenbildung eine wichtige Rolle. Gleichzeitig lassen sich die Sträucher auf diese Weise besser an die Gartengröße anpassen. Wie ihre Wildform aus dem Wald wachsen Schneeball-Hortensien zu üppigen Sträuchern von bis zu zwei Metern Höhe heran.

Der Rückschnitt kann im Herbst oder Frühjahr erfolgen, bevor die Hortensie mit dem Blattaustrieb beginnt. An dem Tag, an den man den Schnitt vornehmen möchte, muss es unbedingt frostfrei sein, damit die Hortensie keine Frostschäden erleidet. Die Wald-Hortensie bildet die Blüten am einjährigen Holz und ist gut schnittverträglich. Beim Pflegeschnitt werden kranke oder abgestorbenen Zweige entfernt. Bei Bedarf kann man sie sogar bis auf 15 cm über den Boden radikal zurückschneiden. Nach dem starken Rückschnitt treibt die Schneeball-Hortensie im Frühling umso kräftiger aus. Im Sommer wird sie den Garten anschließend mit besonders dicken Blütenbällen schmücken.

Grüner Blütenball der Schneeball-Hortensie

Ein radikaler Rückschnitt ist bei Schneeball-Hortensien allerdings nicht zwingend notwendig, um die Blütenpracht zu fördern. In raueren Lagen, in denen die Hortensie Wind und Wetter ungeschützt ausgesetzt ist, wird davon sogar abgeraten. Prasselt ein heftiger Regen auf den jungen Trieben nieder, lassen Schneeball-Hortensien schnell die Blütenköpfchen hängen. Die zarten Jungtriebe sind einfach noch nicht kräftig genug, um dem Gewicht von den sommerlichen Regenschauern standzuhalten. Starker Wind, der an den schweren Blütenständen rüttelt, lässt den Strauch ebenfalls schneller umknicken. An diesen Standorten ist daher ein leichter Rückschnitt von mindestens 10 cm besser geeignet. Der Hortensienstrauch ist dadurch stabiler und fällt nicht nicht mehr so leicht auseinander. Die Blütenbälle bleiben allerdings dafür etwas kleiner, sorgen mit ihrer Größe aber dennoch für einen beeindruckenden Blickfang im Garten.

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