Nacktschnecken: Bewährte Mittel gegen Schnecken im Bio-Garten
Schnecken im Garten sind die reinste Plage. Sie kommen in Scharen und können über Nacht ganze Gemüse- und Blumenbeete kahl fressen. Entsprechend viele Hausmittel und Tipps gibt es zur Bekämpfung, aber meist nur wenige helfen wirklich. In der Praxis haben sich jedoch einige Mittel gegen Nacktschnecken bewährt, die sich zudem für den Einsatz im naturnahen Garten eignen, da sie unbedenklich für Kinder, Haustiere und andere Gartenbewohner sind. Was zuverlässig gegen Schnecken hilft? Mehr dazu hier im Beitrag auf Botanik Guide.
1. Schneckenkragen: Guter Schutz für einzelne Jungpflanzen
Viele Gemüsesorten und Blumenarten sind als Jungpflanze bei Schnecken äußerst beliebt. Zarte Salat- und Gemüseblättchen oder frische grüne Triebe sind für Nacktschnecken eine unwiderstehliche Delikatesse. Vorgezogenes Gemüse und Blumen wie z. B. Dahlien fallen dem Schneckenfraß daher sehr häufig zum Opfer.
Das Problem lässt sich mit einem sogenannten Schneckenkragen verhindern, der sich erfahrungsgemäß als guter Schutz bewährt hat. Dieser wird einfach über die Pflanze gestülpt und leicht in die Erde gedrückt. Der Kragen hat eine umgeknickte Kante und funktioniert somit im Prinzip wie ein Schneckenzaun. Auf Schnecken wirkt die Kante scheinbar irritierend, sodass sie den Weg zum saftigen Grün nicht finden. Nachdem sie eine ganze Weile erfolglos unter der Kante hin und her gekrochen sind, machen die Plagegeister schließlich den Rückzug. Manche von ihnen verlieren beim Versuch, die Kante zu überwinden, sogar den Halt und fallen wieder zu Boden. Nur selten kommt es vor, dass eine Schnecke über diesen Schutzring zur Pflanze gelangt.
Der Schneckenkragen eignet sich vor allem, wenn man nur wenige bzw. bestimmte, gefährdete Pflanzen schützen möchte. Jungen Gemüsepflanzen, wie z. B. Salate, Gurken, Zucchini, Kürbisse, Kohlarten oder verschiedenen Blumenarten bietet er daher in empfindlichen Wachstumsphasen einen guten Schutz. Wer viele oder größere Pflanzen vor Nacktschnecken schützen möchte, sollte besser zu anderen Mitteln greifen.
Schneckenkragen schützt in kritischen Wachstumsphasen
Vorteile
– ideal zum Schutz von kleineren oder jungen Pflanzen
– hält Schnecken zuverlässig fern
Nachteile
– wenig geeignet, um alle gefährdeten Pflanzen im Garten zu sichern
– größere Pflanzen können mit den Blättern über den Rand wachsen, die dann als praktische Brücke für die Schnecken dienen.
– Die grünen Plastikringe sehen für viele unschön aus.
2. Laufenten: Schneckenfreier Garten in wenigen Tagen
Wo Nacktschnecken regelmäßig in ganzen Horden die Gemüsebeete verwüsten, lohnt es, sich ein paar Laufenten zuzulegen, und auf Schneckenjagt zu schicken. Wie ihr Name schon verrät, sind Indische Laufenten nur zu Fuß unterwegs, da sie im Gegensatz zu den allgemein bekannteren Stockenten nicht fliegen können.
Im Garten angekommen, watscheln die flinken Enten los und suchen unermüdlich sämtliche Plätze und Verstecke nach ihrer Leibspeise ab – den Schnecken. Wie viele die fleißigen Enten davon in kurzer Zeit vertilgen ist erstaunlich. Nach nur zwei bis vier Tagen ist der Garten fast schneckenfrei. Die Enten stöbern im Herbst sogar die Eier der schleimigen Plagegeister auf und futtern sie restlos weg. Dadurch wird die Schneckenpopulation im nächsten Frühjahr bereits deutlich reduziert.
Laufenten sind soziale Tiere und müssen mindestens zu zweit ober besser in der Gruppe gehalten werden. Ein Entenpärchen genügt, um eine Gartenfläche von ca. 1.000 m² frei von den lästigen Schleimern zu halten. Für eine artgerechte Haltung benötigen die fleißigen Schneckenjäger auf jeden Fall genug Wasserstellen wie z. B. einen großen Teich. Zum Schutz vor Feinden wie Füchsen oder Mardern ist zudem ein sicherer Stall notwendig, indem sie übernachten. Zusätzlich muss der Garten umzäunt sein, um die Fressfeinde fernzuhalten. Wer in seinem Garten die Möglichkeit hat, den putzigen Laufenten ein artgerechtes Zuhause zu bieten, kann die Schneckenplage somit auf natürliche Weise loswerden.
Laufenten als Schneckenjäger
Vorteile
– Natürliche und äußerst effektive Schneckenbekämpfung
– Die liebenswerten Enten sind eine Bereicherung für den Garten
– Weibliche Enten legen rund 250 Eier im Jahr
Nachteile
– Die Haltungsansprüche lassen sich in nur wenigen Gärten erfüllen.
3. Biologisches Schneckenkorn: Bewährtes Mittel als Alternative zur Chemie
Schneckenkorn wird wohl am häufigsten eingesetzt, da es sehr zuverlässig wirkt und am praktischsten in der Anwendung ist. Die herkömmliche Variante basiert aber auf chemischer Basis und ist leider auch für andere Tiere und Menschen giftig.
Inzwischen gibt es jedoch eine natürliche Alternative, die genauso effektiv gegen Nacktschnecken wirkt und gleichzeitig unbedenklich für andere Gartenbewohner und Menschen ist. Hierbei handelt es sich um biologisches Schneckenkorn, dass auf dem Wirkstoff Eisen-III-Phosphat basiert. Dieser Wirkstoff kommt von Natur aus im Boden vor und wird auch in der Lebensmittelindustrie z. B. für Nahrungsergänzungsmittel verwendet. Schneckenkorn aus Eisen-III-Phosphat ist deshalb unbedenklich für Kinder, Haustiere sowie andere Gartenbewohner und Nützlinge wie Vögel, Igel, Bienen und Regenwürmer. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Körner biologisch abbaubar sind und zur Schneckenbekämpfung im ökologischen Landbau zugelassen sind.
Der Wirkstoff ist daher nur für Schnecken giftig. Nachdem die Nacktschnecken die Körner vertilgt haben, vergeht ihnen sofort der Appetit. Die Schnecke hört auf zu fressen und verkriecht sich im Boden, wo sie verendet. Dadurch bleiben die Beete frei von Schleimspuren und das mühsame Einsammeln der toten Schnecken ist nicht mehr nötig.
Biologisches Schneckenkorn für den Naturgarten
Vorteile
– Effektiver und natürlicher Wirkstoff zum Einsatz im Bio-Garten
– Unbedenklich für Kinder, Haus- und Wildtiere, Bienen und Regenwürmer
– Keine Schleimspuren oder tote Schnecken im Beet
– Zugelassen im ökologischen Landbau
– Biologisch abbaubar
– Behält auch nach Regen seine Wirkung
4. Kupferband hält Schnecken von Topfpflanzen und Hochbeeten fern
Die gefräßigen Schnecken machen auch vor Topf- und Kübelpflanzen im Garten oder auf der Terrasse keinen Halt. Blumengefäße sind für sie leider kein Hindernis. In Hochbeeten können Nacktschnecken sogar schnell zur Plage werden. Zum Befall kommt es meist auf unterschiedliche Weise. Manchmal befinden sich die Schnecken oder deren Eier bereits in der neuen Blumenerde. Oft werden sie auch schon beim Kauf der Pflanze eingeschleppt, da sie sich vereinzelt im Blumentopf verstecken. Doch auch die Duftstoffe der hübschen Kübelpflanzen locken viele Schnecken aus dem Garten oder der Nachbarschaft an.
Befinden sich die Tiere bereits in der Erde, hilft entweder regelmäßiges Absammeln oder der Einsatz von biologischem Schneckenkorn. Noch besser ist es, dem Befall vorzubeugen. Viele Gärtner setzen dazu Kupferband ein, dass einfach um den Rand der Töpfe oder des Hochbeets geklebt wird.
Wie die Erfahrungen vieler Gärtner zeigen, kriechen die meisten Schnecken nicht gerne über das Band. Der Grund: Beim Kontakt mit dem Kupfer löst der leicht saure Schneckenschleim eine chemische Reaktion aus, sodass die Schnecke an ihrer Sohle einen kleinen unangenehmen elektrischen Impuls spürt. Ein Großteil der hungrigen Schnecken lässt sich so von den Pflanzen abhalten. Allerdings schützt das Kupferband nicht zu 100 %, da vereinzelte Schnecken trotzdem darüber kriechen. Beobachtungen haben gezeigt, dass vor allem die Breite des Bandes entscheidend ist. Ist der Streifen zu schmal, strecken sich manche Schnecken einfach über die Barriere, um sie zu überwinden. Je breiter es aufgeklebt wird, desto wirksamer ist der Schutzeffekt.
Obwohl manche Schnecken dennoch unbeeindruckt in die Töpfe oder Beete wandern, lässt sich der Befall mit dem Kupferband in vielen Fällen erfolgreich verhindern oder zumindest deutlich reduzieren.
Kupferband als Schneckenbarriere
Vorteile
– Ideal zum Schutz von Topf- und Kübelpflanzen
– Kann auch für Hochbeete verwendet werden
– Einfache Anwendung
– Hält ca. 80 – 90 % der Schnecken fern
Nachteile
– Schützt nicht zu 100 % und dient eher als ergänzende Schutzmaßnahme