Darum vertragen sich Tulpen & Narzissen in der Vase nicht
Tulpen und Narzissen in einer Vase – das geht selten gut, denn innerhalb kurzer Zeit lassen die Tulpen die Köpfe hängen und verwelken vorzeitig. Woran das liegt, wie du deine Tulpen noch retten kannst und mit welchem Trick man die beiden Frühlingsblumen tatsächlich zusammen in einer Vase kombinieren kann, erfährst du in diesem Beitrag aus der Artikelserie „Ach so!“ von Botanik Guide.
Im zeitigen Frühjahr sind es nur noch wenige Wochen, bis der Frühling wieder frisches Grün und bunte Blüten in die Landschaft bringt. Bevor es draußen in der Natur mit dem Frühling losgeht, begegnen uns schon ab März in den Blumenläden oder beim Einkauf auf dem Wochenmarkt die ersten Frühblüher, die jetzt überall als Schnittblumen angeboten werden. Besonders beliebt sind natürlich Tulpen und Narzissen, die es oft im Bund zu kaufen gibt. Das satte Gelb der Narzissen und die frohe Farbvielfalt der Tulpen, lädt gerade dazu ein, sie in einem wunderschönen Blumenstrauß zu kombinieren. Viele nehmen daher gerne ein paar der Frühlingsboten mit nach Hause und stellen sie zusammen in eine Vase.
Allerdings hält die Freude über den Frühlingsstrauß nicht lange. Binnen kurzer Zeit machen die Tulpen schlapp und lassen viel schneller als sonst die Köpfe hängen. Die Narzissen hingegen sind immer noch fit und blühen munter weiter. Das Phänomen ist oft zu beobachten, wenn sich Osterglocken und Tulpen eine Vase teilen. Doch warum vertragen sich die beiden Frühlingsblumen nicht miteinander? Und wieso sieht man trotzdem manchmal Blumensträuße, in denen Tulpen und Osterglocken prächtig nebeneinander blühen?
Narzissen enthalten Giftstoffe und verstopfen die Stängel anderer Blumen
Narzissen sind als typische Frühlingsblume zu Ostern zwar weit verbreitet, den wenigsten ist jedoch bekannt, dass sie einen Giftstoff, das Alkaloid Lycorin, enthalten. Auf diese Weise schützt sich die Narzisse vor Fressfeinden wie z. B. hungrigen Wühlmäusen, die an ihren Zwiebeln knabbern oder sie sogar ganz verspeisen könnten. In den Zwiebeln ist deshalb die Konzentration des Giftes am höchsten. Der gelbe Frühblüher lagert den Giftstoff zur Sicherheit auch in seinen Blättern und Stängeln. Bei Menschen und Tieren führt daher der Verzehr von Osterglocken zu Vergiftungen. Diese löst Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbrüche oder Durchfall aus und kann sogar zum Tod führen. Das Gift wirkt allerdings auch auf andere Pflanzen wie z. B. Tulpen, die mit den Osterglocken zusammen in einer Vase stehen. Damit der Blumenstrauß lange frisch bleibt, wird immer empfohlen die Stängel neu anzuschneiden, bevor man ihn ins Wasser stellt. Durch das Anschneiden setzten die Narzissen jedoch ihre Giftstoffe im Blumenwasser frei und vergiften so langsam die Tulpen.
Obwohl Tulpen auf das Gift empfindlich reagieren, gilt es dennoch nicht als Hauptursache, weshalb sie die Blüten so schnell hängen lassen. In den meisten Fällen sterben die Tulpen vorher schon durch Wassermangel, da die Narzissen zusätzlich einen Schleim absondern, der die Stängel der anderen Blumen verstopft. Die Schnittblumen können dadurch kein Wasser mehr aufnehmen und verwelken nach kurzer Zeit. Zum Glück gibt es einen Trick, wie man Tulpen und andere Frühlingsblumen mit Narzissen kombinieren kann, ohne dass diese vorzeitig welken.
Tulpen & Narzissen in einer Vase? Mit diesem Trick funktioniert es!
Zuerst werden die Stängel der Narzissen angeschnitten, damit sie das Wasser leichter aufnehmen können und dadurch länger halten. Bevor die Narzissen mit den Tulpen zusammen in eine Vase kommen, müssen sie zunächst getrennt von den anderen Blumen in einen Behälter mit Wasser gestellt werden. Dort bleiben die Osterglocken für ca. drei oder vier Stunden, bis sie den Großteil des Schleims und der Giftstoffe in das Blumenwasser abgesondert haben. Sobald sich die Narzissen ausgeschleimt haben, kann man sie zusammen mit den Tulpen in eine Vase mit frischem Wasser stellen.
Wichtig: Die Narzissen dürfen nach dem Ausschleimen nicht erneut angeschnitten werden. Ansonsten fangen die Osterglocken wieder damit an, die anderen Blumenstängel mit einer großen Ladung Schleim zu verstopfen. Um die Haltbarkeit von Schnittblumen zu verlängern, sollte man die Stängel mindestens alle drei Tage neu anschneiden. Nach jedem Anschnitt der Narzissen muss man sie jedoch erneut in einem gesonderten Behälter ausschleimen lassen.
Botanik Guide Tipp
Tulpen mit verstopften Stängeln retten
Tulpen sind sehr durstig und benötigen viel Wasser. Hat der Narzissen-Schleim ihre Stängel verstopft, lassen sie schnell die Köpfe hängen. Indem man die Tulpen einfach neu anschneidet, wird deren Wasserversorgung wiederhergestellt. Auf diese Weise haben schon viele Blumenfreunde ihre Tulpen gerettet.