Gestaffelte Aussaat: So erntest du ganzjährig Gemüse

Gemüse-Aussaat
Gestaffelte Aussaaten bringen regelmäßigen Erntenachschub. [©amenic181]/stock.adobe.com

In vielen Gärten gibt es entweder Probleme durch lange Erntelücken oder riesige Gemüsefluten, die man kaum abernten und in der Küche verwenden kann. Doch wie lassen sich diese extremen Schwankungen bei den Erntemengen verhindern? Wie du ganz einfach mithilfe von gestaffelten Aussaaten das ganze Jahr eine vielseitige Gemüseernte nach deinem persönlichen Bedarf erhältst, erfährst du in diesem Beitrag auf Botanik Guide.

Wer einen Garten hat, möchte natürlich am liebsten das ganze Jahr über regelmäßig frisches Gemüse ernten. Schließlich bietet ein Gemüsegarten viele Vorteile. So kann man sich immer mit seinem Lieblingsgemüse selbst versorgen, unabhängig vom Angebot der Supermärkte. Gemüse aus eigenem Anbau bereichert den Speiseteller mit einer unvergleichlichen Geschmacksvielfalt, die es nirgendwo zu kaufen gibt.

In der Praxis sieht es in vielen Gärten jedoch etwas anders aus. Die ganzjährige, abwechslungsreiche Ernte wird meist durch Erntelücken unterbrochen und so manches Gemüse ist schneller aufgebraucht als geplant, sodass der Nachschub für den Rest der Saison fehlt. Oder es kommt zur berühmten Gemüseschwemme, in der der Speiseplan wochenlang nur noch aus Zucchini oder Brokkoli besteht. Viele grübeln daher über den Plänen für die nächste Saison und fragen sich, wie eine ganzjährige und vielseitigere Ernte gelingen könnte.

Bei der ganzjährigen Ernte kommt es auf die Termine und Menge der Aussaat an

Gemüseernte
Üppige Gemüseernte [©monticellllo]/stock.adobe.com

Wie kommt es eigentlich zu Erntelücken oder Gemüseschwemmen?

Für die meisten ist es üblich, dass die große Gemüsesaat im Frühjahr stattfindet. Diese erfolgt daher für gewöhnlich nur einmal jährlich. Hierbei wird das Saatgut vollständig aufgebraucht, schließlich müssen Kohlrabi & Co. für das ganze Jahr reichen.

Das Problem: Durch diese Vorgehensweise sind Gemüseschwemmen vorprogrammiert. Da alle Samen zur selben Zeit ausgesät wurden, wachsen die Pflanzen zeitgleich heran, und werden alle auf einmal reif sein. Dann wird es schwer mit dem Ernten hinterher zukommen. Eine komplette Verwendung oder Lagerung der üppigen Ernte ist in diesen Fällen leider kaum möglich.

Andere Sorten wie Radieschen oder Salat, die in der Küche schneller aufgebraucht sind, werden hingegen oft in zu geringen Mengen angebaut. Viele versuchen dann, mit einer neuen Aussaat für Nachschub zu sorgen. Bis die nächsten Radieschen wieder reif sind, gibt es Erntelücken. Doch wie lässt sich das verhindern?

Wie eine ganzjährige Ernte durch gestaffelte Aussaat gelingt

Damit der Garten das ganze Jahr über abwechslungsreiche Ernten liefert, müssen die Aussaat-Termine gestaffelt werden. Bei der gestaffelten Aussaat wird das Gemüse alle paar Wochen in kleineren Mengen nachgesät. Auf diese Weise wachsen Kohlrabi, Möhren & Co. zeitversetzt heran, sodass sich die Menge und der Zeitpunkt der Ernte leichter an den persönlichen Bedarf anpassen lässt.

Anbau-Methode im Vergleich - Unterschied zwischen normaler Aussaat und gestaffelter Aussaat

Im Idealfall ist dann stets die Gemüsemenge für den aktuellen Bedarf zur Ernte reif, während bereits die nächste Salat- oder Möhrengeneration in der Vorkultur oder auf einem anderen Beet heranwächst. Sobald die erste Generation fast abgeerntet ist, sollte dann die zweite Generation langsam reif werden und den Nachschub sichern.

Wendet man diese Anbau-Methode bei so vielen Gemüsearten wie möglich an, liefert der Garten immer eine vielseitige Ernte. Dieses einfache Prinzip lässt sich in der ganzen Saison fortführen.

Welches Gemüse eignet sich für eine gestaffelte Aussaat?

Für regelmäßige Nachsaaten eigenen sich vor allem Wurzel- und Blattgemüse oder einige Kohlarten. Anders sieht es bei Sorten aus, die mehrmals von einer Pflanze geerntet werden. Zu dieser Gruppe gehört z. B. Fruchtgemüse wie Tomaten. Da diese in unterschiedlichen Abständen an der Pflanze heranreifen, lassen sie sich ohnehin leichter nach Bedarf ernten. Sie werden daher in der Regel nur ein Mal ausgesät. Das Gleiche gilt für viele Sorten mit einer sehr langen Kulturdauer, wie z. B. Chilis, wo eine spätere Aussaat nicht möglich ist.

Salat im Garten
Saftiger Salat im Garten [©Joseph Maniquet]/stock.adobe.com

Anleitung: Wie funktioniert die gestaffelte Aussaat?

Damit die gestaffelte Aussaat gelingt, gibt es bei der Planung ein paar Dinge zu beachten. Die folgende Anleitung zeigt dir, wie du am besten vorgehst.

1. Den persönlichen Ernte-Bedarf ermitteln

Zunächst werden alle Gemüsesorten notiert, die angebaut werden sollen und für eine gestaffelte Aussaat infrage kommen. Anschließend kann der persönliche Bedarf ermittelt werden. Dazu schätzt man die ungefähre Menge, wie viel normalerweise von dem jeweiligen Gemüse monatlich oder jährlich verbraucht wird. Anhand der üblichen Ertragsmenge pro Pflanze lässt sich die benötigte Menge an Saatgut pro Aussaat ermitteln.

2. Die passenden Sorten für die gestaffelte Aussaat auswählen

Bei der Auswahl des Saatguts für die ganzjährige Ernte spielt die Kulturdauer und Erntezeit der jeweiligen Sorten eine wichtige Rolle. Diese Angaben stehen immer auf den Saatgut-Tüten. Hierbei unterscheidet man unter den Gemüsearten allgemein zwischen frühen, mittleren und späten Sorten. Frühe Kohlrabi-Sorten haben z. B. eine kürzere Kulturdauer und können deshalb öfter im Jahr angebaut werden als späte Sorten, die mehr Zeit zur Reife benötigen.

Ebenso wichtig zu beachten ist, dass es von vielen Gemüsearten Sorten gibt, die sich nur für bestimmte Jahreszeiten eignen. So gibt es Radieschen, die schon im Frühjahr ausgesät werden, während sogenannte Sommer-Radieschen besser für die Aussaat im Sommer geeignet sind. Ist der Anbau im Frühling geplant, sollte also eine passende Sorte gewählt werden, die sich für die Aussaat in dieser Jahreszeit eignet.

3. Zeitabstände zwischen den Nachsaaten ermitteln

Hat man sich die passenden Lieblingssorten für die verschiedenen Jahreszeiten zusammengestellt, können anhand der Kulturdauer die Zeitabstände zwischen den Nachsaaten ermittelt werden. Wie lang die Kulturdauer ist, lässt sich anhand der auf der Saatgut-Packung angegebenen Aussaat- und Erntezeiträume errechnen. Dadurch gestaltet sich die Planung der Aussaat allerdings meist sehr aufwendig – besonders dann, wenn man versucht die optimalen gestaffelten Saat-Termine anhand der vielen Tütchen herauszufinden. Es geht aber auch einfacher – mit dem Botanik Guide Gemüse Aussaat-Kalender 2024.

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