Wann und wie sät man Möhren aus? Anleitung zur Karotten-Aussaat

Möhren in der Erde
Frische Möhren im Garten [© Markus Mainka (www.marek-photo.de)]/stock.adobe.com

Karotten können schon sehr früh gesät werden, etwas mit der Aussaat zu warten lohnt sich dennoch. Warum das so ist, was es beim Aussäen zu beachten gibt, wie Saatbänder das Ausbringen der feinen Samen erleichtern und welchen häufigen Fehler man besser vermeidet, erfährst du in diesem Beitrag.

Frühe und späte Sorten haben verschiedene Aussaat-Termine

Möhren werden allgemein in zwei Kategorien unterteilt, den frühen und späten Sorten. Letztere sind auch als Lagersorten bekannt. Wichtig für den erfolgreichen Anbau ist, dass die Sorten eine unterschiedliche Kulturdauer haben.

Frühe Möhren sind schneller reif und können schon ab Ende März bis Juni ausgesät werden. Späte Karotten brauchen sehr lange bis zur Ernte. Sie werden hauptsächlich für die Winterernte und zur Lagerung angebaut. Damit sie bis zur Ernte ihre volle Größe erreichen, müssen sie möglichst früh ausgesät werden, am besten zwischen März und Mai. Neben diesen gibt es auch mittelfrühe und mittelspäte Möhrensorten. Diese haben eine mittlere Kulturdauer und können von März bis Juni gesät werden.

Aussaat-Zeiten für frühe und späte Karottensorten

Frühe Möhren

– Direktsaat Ende März bis Juni
– Nach einem Monat auf eine Pflanze pro 2 cm ausdünnen.

Mittelfrühe Möhren

– Direktsaat März bis Juni
– Nach einem Monat ausdünnen

Späte Möhren für die Winterernte

– Direktsaat März bis Mai
– Nach einem Monat auf eine Pflanze pro 2 cm oder weniger ausdünnen (größere Abstände bringen größere Möhren).

Pflanzabstand: 2 – 5 cm zwischen den Wurzeln
Reihenabstand: zwischen den Reihen 25 cm

Ab wann ist die ideale Zeit zur Aussaat?

Möhren gelten als unempfindlich gegen Kälte und keimen schon im Frühjahr bei Temperaturen um die 3 °C, wachsen aber von allen Gemüsesorten am langsamsten.
Bei kaltem Wetter verzögert sich die Entwicklung der Sämlinge. So kann es drei Wochen dauern bis sich die ersten zarten Pflänzchen auf der Erdoberfläche zeigen.

Junge Möhrensämlinge
Junge Möhrensämlinge [© MOSTOVYE]/stock.adobe.com

Sobald es jedoch wärmer wird, wachsen die jungen Karotten schneller. Es lohnt sich deshalb, die Aussaat erst im April vorzunehmen. Nach ca. 10 Tagen beginnen die Möhren zu keimen. Bis die Pflänzchen allerdings sichtbar an Größe zunehmen, kann es rund vier Wochen dauern.

Botanik Guide Tipp

Manchmal muss neu gesät werden – wegen Schnecken
Hin und wieder bleibt die Keimung, trotzt guter Bedingungen, einfach aus. Die Übeltäter sind meist Schnecken, die wieder mal alles aufgefressen haben. In diesem Fall müssen die Möhren leider neu ausgesät werden.

Mehr Karotten ernten durch regelmäßige Nachsaaten

Karotten gehören zu den Gemüsesorten, die mehrmals im Jahr ausgesät werden können. Zieht man alle paar Wochen eine neue Generation heran, gibt es immer frische Möhren aus dem Garten. Frühe Möhren können bis zum Sommer, Lagermöhren für die Winterernte sollten im Frühling ausgesät werden. Diese Anbau-Methode nennt man gestaffelte Aussaat, die sich bei vielen weiteren Gemüsesorten anwenden lässt. Auf diese Weise gelingt es eine ganzjährige Ernte nach Bedarf zu erzielen. Die optimalen Nachsaat-Termine der unterschiedlichen Gemüsearten anhand der jeweiligen Kulturdauer zu planen ist allerdings nicht gerade einfach. Deshalb hilft dir der Botanik Guide Gemüse Aussaat-Kalender 2024 bei der gestaffelten Aussaat.

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Möhren werden immer direkt ins Beet ausgesät

Unter vielen Gartenanfängern ist es ein weitverbreiteter Irrtum, dass Karotten auf der Fensterbank vorgezogen werden müssen. Dabei vertragen die empfindlichen Wurzeln kein Umpflanzen. Bereits beim Pikieren können die Sämlinge leicht verletzt werden, sodass sie später nicht mehr richtig gedeihen oder beinig werden. Bei Karotten erfolgt die Aussaat deshalb immer per Direktsaat ins Freiland. Auf diese Weise wachsen die Pflanzen viel besser und entwickeln ein kräftigeres Wurzelwerk.

Mit Saatbändern ist die Aussaat von Möhren viel einfacher

In den Saatrillen sollte das Saatgut möglichst gleichmäßig verteilt werden. Die kleinen dunklen Samen mit ausreichend Abstand auszubringen, ist allerdings nicht gerade einfach. Viel leichter geht es mit einem Saatband. In den praktischen Bändern sind die Samenkörner bereits in den richtigen Abständen eingearbeitet, sodass man sie nur noch in die Saatrille legen und mit Erde bedecken muss. Durch den Einsatz von Saatbändern entfällt auch später das mühsame Ausdünnen der jungen Pflänzchen, die zu eng gesät wurden.

Junge Karottenpflanzen
Wachsen junge Karotten zu dicht, muss man sie ausdünnen. [©Albert Brunsting]/stock.adobe.com

Botanik Guide Tipp

Möhren besser an windigen Tagen ausdünnen
Falls keine Saatbänder verwendet wurden, müssen die Möhren ca. 3 – 4 Wochen nach der Aussaat ausgedünnt werden. Hierbei sind alle zu eng gesäten Jungpflanzen zu entfernen, sodass der Abstand zwischen den Wurzeln jeweils 2 – 5 cm beträgt. Die heraus gezupften Pflänzchen verströmen allerdings einen intensiven Geruch, der die Möhrenfliege anlockt. Um dem etwas entgegenzuwirken, sollte das Ausdünnen möglichst abends an einem windigen Tag erfolgen.

Karottenbeet nach der Aussaat gut feucht halten

Im Frühjahr ist der Boden vom Winter meist noch ausreichend feucht. Hat es in den Wintermonaten sehr wenig geregnet, kann er jedoch zu trocken sein. In diesem Fall muss die Karottensaat zusätzlich bewässert werden. Während der Keimung dürfen die Samen auf keinen Fall austrocknen. Nach der Keimung kann etwas weniger gegossen werden.

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Unkraut entfernen, damit es die Möhren nicht überwuchert

Karotten haben zwar den Vorteil, dass sie früher als die meisten Unkräuter keimen. Doch dieser Vorsprung währt nicht lange. Da die Möhren so langsam wachsen, werden sie von den schnellwüchsigen Unkräutern schnell überholt. Bis die Karotten groß genug sind, ist es daher sehr wichtig, sämtliche Unkräuter so früh wie möglich zu entfernen.

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