Rosenkohl ernten: Wissenswertes zur Reifezeit und Lagerung
Je nach Sorte hat Rosenkohl unterschiedliche Erntezeiten. Wann er sein nussig-süßliches Aroma entwickelt, seine volle Reife tatsächlich erreicht hat und bei welchen Wetterbedingungen du ihn lieber komplett ernten und einlagern solltest, erfährst du in diesem Beitrag auf Botanik Guide.
Rosenkohl ist wegen seiner Frosthärte und vitaminreichen Röschen bei Gärtnern und Selbstversorgern ein geschätztes Wintergemüse. Nachdem er den Sommer über gehegt und gepflegt wurde, rückt die Ernte immer näher. Ob die ersten Kohlröschen bereits im Herbst oder erst im Winter geerntet werden, hängt von der Sorte, der geplanten Verwendung und dem Wetter ab.
Wann kann der Rosenkohl geerntet werden?
Damit der Rosenkohl sein volles Aroma entwickelt, wird er ab November nach den ersten leichten Herbstfrösten geerntet. Bei Frost wandeln die Pflanzen einen Teil ihrer enthaltenen Stärke in Zucker um. Dadurch schmeckt der Rosenkohl weniger bitter und dafür viel süßer und angenehm mild-nussig. Es lohnt sich daher etwas mit der Ernte abzuwarten, bis die Röschen ihr volles Aroma entwickelt haben.
Die Röschen sollten allerdings nicht bei Frost geerntet werden. Der Grund: Im gefrorenen Zustand kann das Pflanzengewebe leichter Schaden nehmen, sodass die Ernte später schnell faulen kann. Sobald die Frostperiode vorüber und der Rosenkohl wieder aufgetaut ist, kann es mit der Ernte weitergehen. Je nachdem, ob man Herbst- oder Wintersorten angebaut hat, wird der Rosenkohl auf unterschiedliche Weise geerntet.
Reifegruppen vom Rosenkohl
Die Entwicklungszeit von der Pflanzung bis zur Ernte von den jeweiligen Sorten:
Sehr früh: 120 – 130 Tage
Früh: 130 – 150 Tage
Mittelfrüh: 150 – 170 Tage
Mittelspät: 170 – 200 Tage
Spät: 200 – 230 Tage
Herbst-Rosenkohl wird im Herbst komplett abgeerntet
Sogenannte Herbstsorten werden früher reif. Da sie eine geringere Frosthärte haben, müssen sie bereits im Herbst vor dem Wintereinbruch komplett geerntet werden. Einige frühe Rosenkohlsorten erreichen bereits im September die volle Reife. Den richtigen Zeitpunkt erkennt man, wenn die Röschen noch fest verschlossen sind und etwa die Größe einer Walnuss erreicht haben.
Winter-Rosenkohl wird bis in den März geerntet
Die viel frosthärteren Wintersorten des Rosenkohl bleiben hingegen den ganzen Winter auf dem Beet stehen. Bei ihnen beginnt die Ernte ab November und findet regelmäßig bis in den März statt. Die Röschen werden dazu einfach abgeschnitten oder lassen sich vorsichtig herausbrechen. Der Vorteil: Da der Rosenkohl auf dem Beet überwintert, kann man sich bei Bedarf immer nur so viele Röschen aus dem Garten holen, wie man gerade in der Küche benötigt.
Oben oder unten, welche Röschen werden zuerst gepflückt?
Oft wachsen die Röschen sehr gleichmäßig, manchmal sind sie jedoch unterschiedlich groß. Dann stellt sich die Frage, wo fange ich mit dem Ernten am besten an? Eher unten oder doch lieber von oben? In der Regel werden die dicksten Röschen zuerst gepflückt. Dabei beginnt man insbesondere bei älteren Sorten von unten und arbeitet sich bei der Ernte Stück für Stück dem Strunk entlang nach oben.
Bei extremen Temperaturschwankungen den Rosenkohl lieber komplett einlagern
In der Regel kann der Rosenkohl problemlos auf dem Beet überwintern. Doch in manchen Jahren kann es im Winter zu extremen und langanhaltenden Schwankungen zwischen tiefen Minus- und Plusgraden kommen. Diese Wetterbedingungen machen dem Rosenkohl trotzt seiner Frosthärte sehr zu schaffen. Durch den ständigen Temperaturwechsel neigen die Röschen schnell zum Faulen. Um die Ernte zu retten, sollte der Rosenkohl ausnahmsweise komplett abgeerntet werden. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten.
Den Rosenkohl als ganze Pflanze ernten und lagern
Wer einen Erdkeller oder genügend Platz zur Verfügung hat, kann die ganze Pflanze an der Basis abschneiden, entblättern und kopfüber dort aufhängen. Der Raum sollte dazu kühl und gut belüftet sein, damit sich keine Fäulnis beim Rosenkohl bildet. Auf diese Weise kann die Ernte etwa zwei bis drei Wochen gelagert werden. Bei Bedarf lassen sich die so eingelagerten Rosenkohlpflanzen einfach weiter beernten.
Rosenkohl einfrieren als alternative Lagermöglichkeit
Herbst-Rosenkohl oder Ernten, die vor extremer Witterung gerettet werden müssen, können zur Lagerung eingefroren werden. Vor dem Einfrieren werden die Röschen geputzt und von losen oder vergilbten Blättern befreit. Bei Bedarf kann der Rosenkohl blanchiert oder schon als fertiges Gericht zubereitet werden, bevor er eingefroren wird.
Die Röschen bleiben auf diese Weise lange frisch und können immer wieder portionsweise aufgetaut werden. Sind noch ein paar Röschen von der Ernte übrig, können diese auch für einige Tage im Kühlschrank gelagert werden, wenn sie zum baldigen Verzehr gedacht sind.
Schon gewusst?
Beim Rosenkohl gibt‘s nicht nur Röschen zu ernten
Einige Rosenkohlsorten, insbesondere ältere Züchtungen, bilden häufig einen sogenannten kleinen „Wirsingkopf“. Hierbei handelt es sich um die oberste Knospe an der Triebspitze des Rosenkohls. Je nach Sorte ist sie unterschiedlich stark ausgeprägt und erinnert vom Aussehen her an einen Kohlkopf. Tatsächlich kann dieser wie Wirsing geerntet und in der Küche verwendet werden.