Rosenkohl pflanzen: So gelingt der Anbau im Garten
Der gesunde und aromatisch-nussige Rosenkohl gehört zu den beliebtesten Wintergemüsen. In dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung, erfährst du, wie du ihn erfolgreich anbaust und worauf es für eine reiche Ernte ankommt.
Für viele neigt sich das Gartenjahr im Herbst langsam dem Ende. Doch im Gemüsegarten ist die Saison selbst im tiefsten Winter zwischen Eis und Schnee noch lange nicht vorbei. Jetzt haben verschiedene Wintergemüse, wie der Rosenkohl Hochsaison. Trotz eisiger Temperaturen liefert er mit seinen vitaminreichen und gesunden Röschen reiche Ernten. Bis zu -12 °C übersteht er und ist winterfester als andere Kohlarten.
Damit es im Winter eine große Ernte gibt, muss der Anbau allerdings schon frühzeitig im Jahr erfolgen, da das Gemüse eine lange Entwicklungszeit hat. Dabei gilt es ein paar Dinge zu beachten. Dazu gleich mehr. Schauen wir uns zunächst an, welche Sorten sich überhaupt für den Winteranbau eignen.
Schritt 1: Welche Rosenkohlsorten eignen sich für den Winteranbau?
Wenn von Rosenkohl die Rede ist, hört man immer, wie frosthart er ist. Dennoch sollte man nicht einfach jede Sorte wählen. Der Grund: Tatsächlich unterscheidet man zwischen Herbst- und Wintersorten. Doch wo liegt der Unterschied?
Herbstsorten vertragen wenig Frost
Herbstsorten sind weniger frostfest und müssen vor dem Wintereinbruch vollständig geerntet werden. Diese eignen sich deshalb für eine frühere Ernte ab September. Beliebte Sorten sind z. B. ‚Noisette‘ oder ‚Early Half Tal‘, die sogar leichte Fröste übersteht. Für einen Blickfang im Schnee sorgt die rote Sorte ‚Rubine‘, die eine echte Rarität ist.
Wintersorten vertragen tiefe Minustemperaturen
Die Wintersorten halten starkem Frost und Schnee stand. Nur sie können den ganzen Winter über auf dem Beet stehen bleiben. Wer Rosenkohl bis in den März ernten möchte, sollte sich deshalb bei den folgenden bewährten Sorten umschauen wie z. B. ‚Hilds Ideal‘, ‚Groninger‘, ‚Roodnerf‘ oder ‚Kreuzung Vorfahrt beachten‘.
Schritt 2: Wann wird Rosenkohl ausgesät?
Rosenkohl hat von der Pflanzung bis zur Ente eine Entwicklungsdauer von ca. 200 Tagen, sodass die Aussaat von April bis Mai erfolgen muss. Da er recht langsam wächst, lohnt es sich, ihn vorzuziehen.
Durch die Vorkultur auf der Fensterbank oder einem Zimmergewächshaus bekommen die Sämlinge einen Wachstumsvorsprung. Die Samen werden dazu in eine Saatschale gesät und später einzeln in Anzucht-Töpfchen pikiert. Eine Direktsaat ins Gemüsebeet ist ebenfalls möglich. Eine genaue Anleitung zur Anzucht und Direktsaat findest du im Beitrag: Gemüse vorziehen: Aussaat, Pikieren und Auspflanzen.
Botanik Guide Tipp
Jungpflanzen kaufen
Wer keine Möglichkeit hat, Rosenkohl vorzuziehen, kann auch einfach Jungpflanzen kaufen. Diese werden meist zur Pflanzzeit auf Wochenmärkten angeboten.
Schritt 3: Rosenkohl pflanzen: Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Sobald die Rosenkohlpflanzen etwa 10 bis 12 cm hoch sind, können sie von Mai bis spätestens Anfang Juli ins Gemüsebeet gepflanzt werden. Die Pflanzung erfolgt dabei jeweils in einem Reihenabstand von 50 bis 60 cm. Der Abstand zwischen den Pflanzen liegt ebenfalls bei 50 bis 60 cm. Die Pflanzdichte sollte immer eingehalten werden, da sie Einfluss auf die Entwicklung der Röschen hat. Stehen die Pflanzen zu dicht, behindern sie sich gegenseitig im Wachstum.
Darum sollte Rosenkohl nur alle 4 Jahre am gleichen Standort gepflanzt werden
Wie alle Kohlsorten wird auch Rosenkohl häufig von den arttypischen Krankheiten wie der gefürchteten Kohlherine oder Adernschwärze befallen. Damit diese hartnäckigen Krankheiten keine Chance bekommen, sich im Gemüsegarten einzunisten, wird Rosenkohl im vierjährigen Wechsel angebaut.
Einfacher gesagt bedeutet das: Hat man z. B. im ersten Jahr auf einem Beet Rosenkohl gepflanzt, darf er und andere Kohlarten dort erst in vier Jahren wieder angebaut werden. In der Zwischenzeit können stattdessen andere Gemüsearten auf dem Beet kultiviert werden, die nicht mit Kohl verwandt sind. Dies wird als Fruchtwechsel bezeichnet. Um den Fruchtwechsel einzuhalten, baut man den Rosenkohl deshalb im folgenden Jahr immer auf einem anderen Beet an.
Die Einhaltung des Fruchtwechsels ist teilweise ziemlich kompliziert und bereitet vielen Gärtnern jedes Jahr bei der Beetplanung Kopfzerbrechen. Deshalb helfen dir die anpassbaren Botanik Guide Pflanzpläne für Kleingärten inkl. großer Mischkultur-Tabelle dabei, den Fruchtwechsel und die Mischkultur mit deinem Lieblingsgemüse kinderleicht umzusetzen.
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Rosenkohl in der Mischkultur anbauen: Ideale Nachbarn
Pflanzt man Rosenkohl zusammen mit anderen Gemüsearten, in der sogenannten Mischkultur, lässt sich die Anbaufläche insbesondere in kleinen Gärten effektiver nutzen. Solange die jungen Kohlpflanzen noch nicht ihre volle Größe erreicht haben, können die Beetränder z. B. für den Anbau von Pflücksalat verwendet werden.
Gute Nachbarn für Rosenkohl:
Bohnen, Erbsen, Endivie, Salate, Tomaten, Kartoffeln, Radicchio, Feldsalat, Spinat, Zuckerhut, Lauch, Mangold, Sellerie und Rote Bete.
Schritt 4: An welchem Standort wächst Rosenkohl am besten?
Rosenkohl braucht wie die meisten Gemüsearten viel Licht zum Gedeihen und wird daher an einen sonnigen Platz gepflanzt. Tiefgründige Böden mit guter Nährstoff- und Wasserversorgung bieten dem Wintergemüse ideale Wachstumsbedingungen.
Schritt 5: Rosenkohl düngen: So viel Nährstoffe und Wasser benötigt das Kohlgemüse
Düngung: Als Starkzehrer hat der Rosenkohl einen hohen Nährstoffbedarf und wird daher mit Kompostgaben versorgt. Bildet er vorzeitig gelbe Blätter, könnte dies auf einen Stickstoffmangel hindeuten, der einfach durch eine Düngung mit Hornmehl behoben werden kann.
Damit er kräftig wächst, kann auch eine Nachdüngung mit Brennnesseljauche erfolgen. Diese sollte allerdings nur bis zum Spätsommer vorgenommen werden, da sonst die Qualität der Röschenbildung leidet. Der Grund: Durch die späten Stickstoffgaben sitzen die Röschen meist zu locker an der Pflanze und sind nicht mehr ausreichend winterfest.
Gießen: Direkt nach der Pflanzung müssen die Setzlinge gut angegossen werden. Danach sollten sie für die ersten zwei bis drei Wochen eher sparsam gewässert werden, damit sie auf der Suche nach mehr Wasser kräftige Wurzeln entwickeln. Dazu kann der Rosenkohl bis zu 90 cm lange Wurzeln bilden, um an tiefer gelegene Wasservorräte zu kommen. Von Ende Juli bis Mitte September muss der Rosenkohl gut gewässert werden, da hier sein Wasserbedarf am höchsten ist.
Schritt 6: Vor typischen Kohlschädlingen schützen
Im Sommer machen sich leider allerlei Schädlinge über den Rosenkohl her und vertilgen nicht selten ganze Ernten. Damit es gar nicht erst so weit kommt, werden die Pflanzen im Sommer mit einem Insektenschutznetz abgedeckt. So haben Kohlfliege, Erdfloh und Co. keine Chance mehr und die Ernte ist gesichert.
Schritt 7: Erntequalität verbessern: Haupttriebe im Herbst ausbrechen oder nicht?
Oft hört man den Tipp, im Herbst die Haupttriebe vom Rosenkohl auszubrechen. Dies soll die Entwicklung der Kohlröschen fördern und die Ernte verbessern. Hin und wieder wird auch davon abgeraten. Doch was stimmt nun? Tatsächlich wirkt der Trick positiv auf die Erntequalität, da dadurch die Röschen gleichmäßiger wachsen und früher reifen. Das gilt allerdings nur für Herbstsorten.
Bei Rosenkohl, der zur Überwinterung angebaut wird, sollte diese Methode nicht angewendet werden, da die Röschen sonst weniger frosthart sind und anfälliger für Fäulnis sein können.
Schritt 8: Durch Stützen und Anhäufeln bekommen die Pflanzen einen stabilen Stand
Rosenkohlpflanzen sind recht stabil, doch mit der Zeit können sie sehr schwer und kopflastig werden. Bevor die ersten Herbst- oder rauen Winterstürme aufziehen, ist es empfehlenswert, sie mit Stäben abzustützen und etwas anzuhäufeln.
Schon gewusst? Neben Rosenkohl gibt es noch über 40 weitere Gemüse, die du im Winter anbauen und ernten kannst. Diese werden meist durch andere Anbaumethoden kultiviert als im Sommer. Auch bei den Aussaatzeiten gibt es Unterschiede, bedingt durch die kalte Witterung. Die idealen Aussaatzeiten und vieles mehr zeigt dir der „Wintergemüse Anbaukalender“ von Botanik Guide. Auch für Winterkräuter erhältlich. So kannst du im Winter einfach weiter frisches Gemüse- und leckere Kräuter ernten.
Bei diesem Wetter gedeiht Rosenkohl umso üppiger
Bei guter Pflege und optimalen Anbaubedingungen gedeiht der Rosenkohl prächtig. Wenn allerdings das Wetter noch mitspielt, bringen die Pflanzen im Winter eine besonders feine und reiche Ernte. Bei kühlen Sommern und milden Herbstwochen fühlt er sich am wohlsten. Herrscht zusätzlich eine höhere Luftfeuchtigkeit, während sich die Röschen bilden, trägt er umso üppiger. Obwohl Rosenkohl zu den frosthärtesten Wintergemüsen gehört, gedeiht er in milden Wintern noch besser. Wann die Röschen reif zur Ernte sind und Tipps zur Lagerung erfährst du im Beitrag: Rosenkohl ernten: Wissenswertes zur Reifezeit und Lagerung.