Zwiebeln stecken: So funktioniert die einfachste Anbaumethode

Steckzwiebeln
Zwiebeln stecken im Garten. [©rodimovpavel]/stock.adobe.com

Wer Zwiebeln anbauen möchte, greift häufig zu Saatgut, das in vielen Gärtnereien und Katalogen angeboten wird. Was dabei jedoch gerne übersehen wird: Zwiebeln lassen sich viel einfacher anbauen und wesentlich früher ernten, wenn die Anzucht durch Steckzwiebeln statt aus Saatgut erfolgt. Wie diese beliebte Anbaumethode funktioniert und wann der beste Zeitpunkt zum Zwiebeln stecken ist, erfährst du in dieser Anleitung auf Botanik Guide.

Was sind Steckzwiebeln?

Steckzwiebeln sind kleine, etwa haselnussgroße Zwiebeln, die ausschließlich für den Anbau verwendet werden. Sie werden aus Samen gewonnen, die im Vorjahr eng ausgesät wurden. Damit die Zwiebelpflanzen nicht zum Schossen neigen, werden Steckzwiebeln mit Wärme behandelt.

Dies erfolgt, indem die Mini-Zwiebeln nach der Ernte etwa drei bis vier Wochen bei einer Temperatur von 30 – 40 °C gelagert werden. Dieser Prozess ist auch als Wärmelagerung oder Darre bekannt. Da Steckzwiebeln ihre Entwicklung noch nicht vollständig abgeschlossen haben, wachsen sie weiter, sobald man sie wieder in die Erde pflanzt. Für den Anbau im Garten hat dies gleich mehrere Vorteile.

Unterschied zwischen Speise- und Steckzwiebeln

Vorteile von Steckzwiebeln: Anbau und schnelle, reiche Ernte leicht gemacht

1. Die aufwendige Anzucht aus Samen entfällt

Mit der Verwendung von Steckzwiebeln spart man sich die recht aufwendige Anzucht aus Samen. Das ist einer der Hauptvorteile und macht den Anbau viel einfacher. Schließlich sind die jungen Zwiebelkeimlinge, die direkt ins Beet gesät wurden, insbesondere in den ersten 10 Wochen pflegeintensiv, da sie immerzu von Unkraut befreit werden müssen. Die kräftigeren Steckzwiebeln können sich hingegen viel besser gegen wuchernde Unkräuter durchsetzen. Doch das ist noch längst nicht alles.

2. Dickere Zwiebeln, die früher erntereif sind

Steckzwiebeln bilden größere Zwiebeln, sodass sie wesentlich höhere Erträge bringen. Da sie durch diese Anbaumethode gegenüber den direkt gesäten Zwiebeln einen Wachstumsvorsprung von rund zwei bis drei Wochen haben und widerstandsfähiger sind, werden sie früher erntereif.

3. Zwiebeln stecken macht den Anbau viel leichter

Steckzwiebeln werden von Anfang an in den richtigen Abständen in die Erde gesteckt. Ein späteres und normalerweise notwendiges Ausdünnen der Pflanzen ist damit nicht mehr notwendig. Durch ihre handliche Größe lassen sich die Steckzwiebeln ohnehin viel einfacher an der gewünschten Stelle platzieren, als die winzigen dunklen Samen.

In vielen Kleingärten sowie unter Selbstversorgern erfreuen sich die praktischen Steckzwiebeln in den letzten Jahren deshalb zunehmender Beliebtheit. In rauen Gegenden, wo sich die Aussaat durch Spätfrostgefahr verzögern würde, sind Steckzwiebeln sogar oft die einzige praktikable Möglichkeit, um Zwiebeln erfolgreich anzubauen.

Steckzwiebeln mit diesem Merkmal bilden besonders dicke Zwiebeln

Steckzwiebeln
Verschiedene Sorten von Steckzwiebeln. [©Printemps]/stock.adobe.com

Bevor es mit dem Zwiebelstecken losgeht, kommt es zunächst auf die Sortenwahl und die Qualität an. Im Samenhandel gibt es je nach Vorliebe verschiedene Sorten. Diese werden meist in Netzen angeboten und wurden bereits mit Wärme behandelt.

Wer Steckzwiebeln aus der eigenen Anzucht gewinnt, fragt sich bestimmt, woran man bei diesen eigentlich die ertragreichsten Exemplare erkennt. Anders als man vermuten könnte, sind es nicht die dicksten Zwiebeln. Als Faustregel gilt, dass kleine etwa haselnussgroße Steckzwiebeln bessere Erträge liefern. Sind sie größer, neigen die Pflanzen im Sommer vermehrt zum Schießen.

Das Frühjahr ist die beste Zeit zum Zwiebeln stecken

Der ideale Zeitpunkt, um Zwiebeln zu stecken, ist ab Mitte März bis April. In manchen Regionen mit Spätfrostgefahr können sie auch noch im Mai gesteckt werden.

Zwiebeln stecken: So einfach funktioniert‘s

Zwiebeln stecken ist sehr einfach, weshalb diese Anbaumethode auch ideal für Anfänger ist, um rasch erste Erfolge zu erzielen. Mit der folgenden Schritt-für-Schritt-Anleitung wird der Zwiebelanbau umso leichter.

Schritt 1: Alle 15 cm ein Pflanzloch stechen

Zwiebeln werden ab Mitte März in einem Reihenabstand von 30 cm und in einem Pflanzabstand von 10 bis 15 cm in die Erde gesteckt. Um möglichst gerade Reihen zu erhalten, hat es sich bewährt, als Orientierungshilfe einfach eine Schnur zu spannen. Entlang dieser Schnur wird alle 15 cm ein Pflanzloch gestochen.

Schritt 2: Zwiebeln ins Erdloch stecken und Boden andrücken

Stecke in jedes Pflanzloch eine Zwiebel und drücke den Boden um sie herum fest an. Die Spitze sollte dabei nur leicht mit Erde bedeckt werden, sodass das obere Drittel der Zwiebel aus dem Boden herausschaut. Manchmal kommt es vor, dass Vögel die Steckzwiebeln gerne aus dem Boden wieder herausziehen. In diesen Fällen hat es sich bewährt, die Zwiebeln ganz in den Boden zu stecken, sodass die Triebspitzen gerade noch mit Erde bedeckt sind. Auf diese Weise sind sie vor Vögeln sicher.

Zwiebeln stecken Schritt-für-Schritt
Zwiebeln stecken Schritt-für-Schritt: Zwiebeln mit der Triebspitze nach oben in die Erde stecken. (Abbildung-Nr. 3). Eine gespannte Schnur hilft gerade Pflanzreihen zu ziehen (Abbildung-Nr. 4.)

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