Der Waldmeister: Wissenswertes über das beliebte Frühlingskraut
Waldmeister ist einer der beliebtesten Frühlingskräuter und lässt sich als Heil- und Würzpflanze vielfältig nutzen. Wie du Waldmeister ernten, selbst anbauen und nutzen kannst (inkl. Rezepttipps), erfährst du hier.
Über den Waldmeister
Der Waldmeister (Galium odoratum) gehört zur Gattung der Labkräuter und wird auch wohlduftendes Labkraut genannt. Die Zeit des Waldmeisters beginnt im Wonnemonat Mai. In den lichten Laubwäldern, vorzugsweise im Schatten der Rotbuchenwälder, entfaltet er seinen Blütenteppich. Je nach Standort, erscheinen seine weißen Blüten von Ende April bis Juni. Seine sechs bis acht Blattquirle (Blätter stehen auf einer Ebene rings um den Stängel.) sind sein auffälligstes Erkennungsmerkmal.
Das typische Waldmeister-Aroma entsteht durch den Inhaltsstoff Cumarin. Dieser Wirkstoff wird von der Pflanze allerdings erst freigesetzt, sobald sie anfängt zu welken. Auch das Trocknen oder Einfrieren der Pflanzen bewirkt die Freisetzung des Waldmeister-Aromas, das einen würzig süßen, heuähnlichen Duft hat. In geringen Mengen ist Waldmeister für seine entzündungshemmende und krampflösende Wirkung bekannt. Zudem ist er gefäßerweiternd, schweißtreibend und beruhigend.
Vorsicht – Zu viel Waldmeister könnte dir schaden
Doch bei der Anwendung und dem Verzehr ist allerdings Vorsicht geboten, da das Cumarin in höheren Dosen schädlich ist. Dabei können Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Benommenheit oder im schlimmsten Fall sogar Leberschäden auftreten. Daher sollte Waldmeister nur in geringen Mengen konsumiert werden. Immerhin ist sogar die Aromatisierung von Limonaden und Süßwaren mit Waldmeister seit 1974 in Deutschland verboten, da diese auch hauptsächlich von Kindern konsumiert werden.
Da der Waldmeister aber als Würzpflanze sehr ergiebig ist, genügen bereits sehr geringe und unbedenkliche Mengen von ihm, um deine Speisen oder Getränke zu verfeinern. Allgemein werden nicht mehr als 3 g Waldmeister pro Liter Flüssigkeit empfohlen.
Woher du Waldmeister bekommst:
Waldmeister könntest du im Wald ernten oder selbst im eigenen Garten anbauen. Dem Waldmeister genügt ein schattiges Plätzchen und er benötigt nur wenig Wasser. Die Anpflanzung kann entweder mit Stecklingen oder durch die Aussaat im Herbst erfolgen. Im zweiten Jahr kann dann geerntet werden. Der beste Zeitpunkt zur Ernte ist vor oder zu Beginn der Blüte, da hier der Cumaringehalt etwas geringer ist. Alternativ ist Waldmeister auch in Gärtnereien oder auf dem Wochenmarkt erhältlich.
Maibowle selbst gemacht
Beim Maifest darf die Maibowle natürlich nicht fehlen. Aufgrund der langen Tradition der Maibowle gibt es mittlerweile die verschiedensten Varianten und Rezepte.
Ein traditionelles Grundrezept lautet wie folgt:
2 Liter trockenen Weißwein auf 1 Liter halbtrockenen Sekt.
1. In den Wein kommt ein Bund vorher getrockneter oder eingefrorener Waldmeister.
(Nicht mehr als 3 g Waldmeister pro Liter Bowle)
2. Das Bündel Waldmeister an einem Faden in den Wein hängen.
(Die Stielenden müssen herausschauen, damit keine Bitterstoffe in den Wein gelangen.)
3. Jetzt 30 Minuten ziehen lassen und danach das Waldmeisterbündel entfernen.
4. Gebe den aromatisierten Wein zu dem Sekt und fertig.
Gekühlt ist die Bowle am lauen Maiabend besonders erfrischend. Wenn du es lieber etwas süßer magst, kann die Maibowle noch etwas gezuckert werden.
Neben der Maibowle ist auch der Waldmeister-Pudding sehr beliebt, besonders bei Kindern. Ein einfaches Grundrezept hierzu gibt es auf www.gartentipps.com.