Basilikum richtig pflegen: Darum geht es immer ein!

Basilikum im Topf
Basilikum ist ein beliebtes Küchenkraut. [©fahrwasser]/stock.adobe.com

Vielen begeisterten Kräuterfans ist es sicher schon einmal so ergangen. Im Supermarkt ist das Basilikum noch frisch, duftet aromatisch und sieht einfach super aus. Doch kaum zu Hause auf dem Küchenfenster angelangt, dauert es oft nicht lange und das tolle Küchenkraut lässt nach kurzer Zeit die Blätter hängen und geht im schlimmsten Fall sogar ein. Und das trotz guter Pflege. Meist wird dann ein neues Basilikum angeschafft und das Kräuterdrama beginnt von Neuem. Hier erfährst Du den Grund, warum es eingeht und Tipps wie es bei Dir länger hält. Zudem verrate ich Dir am Ende noch eine Basilikumart, die robuster als das klassische Basilikum ist und länger hält.

Es liegt nicht immer an der Pflege, sondern vielmehr an der Zucht des Basilikums

Um es gleich vorweg zu sagen, es liegt meistens nicht daran, dass Du bei der Pflege Deines Basilikums prinzipiell etwas falsch gemacht hast. Selbst bei professioneller Pflege kann die Pflanze eingehen und man fragt sich vielleicht: „Was will mein Basilikum überhaupt? Es hat doch alles bekommen, was es braucht!“

Das Problem ist, dass das Basilikum aus dem Supermarkt speziell für den baldigen Verzehr gezüchtet wird. Für eine langfristige Kultivierung, bei der man bei Bedarf immer wieder neue Blättchen erntet, ist dieses Basilikum daher leider nicht wirklich geeignet. Dennoch wird oft erwartet, dass das Supermarktbasilikum über einen etwa genauso langen Zeitraum erhalten bleibt, wie die Topfkräuter, die z.B. von der Gärtnerei gekauft oder selbst gezogen wurden.

Erst die beschwerliche Reise, dann auch noch der Kulturschock in der Küche

Basilikum

Das Basilikum wird in großen Gärtnereien massenhaft für die Supermärkte produziert. Dort wächst es unter optimierten Bedingungen. Die jungen Pflänzchen kennen nur diese exakt optimierten Wachstumsbedingungen und sind auch nur diese gewöhnt. Unter künstlichem Licht und idealen Bodenverhältnissen werden die Pflänzchen zum möglichst schnellen Wachstum optimiert, damit sie bei der Auslieferung besonders schön aussehen. Das Basilikum bildet daher sehr schlanke und hohe Stängel aus, die keine Gelegenheit hatten, richtig kräftig zu werden und auszuwachsen. Die zarten Pflänzchen sind daher von Anfang an ziemlich schwach.

Damit die dünnen Stängel einen besseren Halt haben, werden die Pflanzen in Folie gepackt und die beschwerliche Auslieferung mit wenig Licht und Wasser beginnt. In der Kräuterabteilung angekommen sieht man dem Basilikum die Strapazen zwar nicht an, dennoch ist die Pflanze durch den Stress und die oft schlechte Wasser- und Lichtversorgung im Supermarkt bereits geschwächt.

Einzig die Folie erhält das Mikroklima noch etwas aufrecht, dass das sensible Basilikum aus dem Gewächshaus gewöhnt ist. Wenn das Basilikum bei uns in der Küche ankommt, hat es also bereits eine stressige Reise hinter sich und erlebt es erst einmal einen regelrechten Kulturschock, wenn wir dann noch die Folie entfernen. Mit den folgenden Tipps kannst Du es aber dennoch schaffen, Dein Basilikum zu retten oder zumindest die Lebensdauer etwas zu verlängern.

Tipp 1: Folie dran lassen

Da das Basilikum nur optimale Bedingungen aus dem Gewächshaus kennt, muss es sich erst an unser Klima gewöhnen. Daher sollte die Folie zunächst dran bleiben und jeden Tag nur wenige Zentimeter entfernt werden.

Tipp 2: Genug Feuchtigkeit

Basilikum verträgt Trockenheit überhaupt nicht, die Erde sollte daher immer feucht sein, aber auf keinen Fall richtig nass. Wird die Pflanze zu viel gegossen, kommt schnell der Grauschimmel.

Tipp 3: Basilikum mag keine Dusche, daher das Wasser über die Wurzeln geben!

Basilikum kann es nicht leiden, wenn seine Blätter mit Wasser übergossen werden. Es steht lieber in einer Schale, die wenige Zentimeter mit Wasser gefüllt ist, wo es das Wasser mit den Wurzeln aufsaugen kann. Wenn die Erde feucht genug ist, kann der Kräutertopf wieder aus der Schale genommen werden. Die Pflanze sollte in der Regel ein Mal pro Wochen von unten gewässert werden.

Tipp 4: Es ist ziemlich hungrig und braucht Dünger

Anders als die meisten Küchenkräuter ist Basilikum ein Starkzehrer und benötigt daher mehr Nährstoffe. Draußen im Beet eignet sich Kompost zur Düngung. Im Topf mit organischem Flüssigdünger versorgen.

Tipp 5: Basilikum mag Sonne

Sobald sich das Supermarktbasilikum an unsere Umgebung gewöhnt hat, kann es vom hellen bzw. halbschattigen Platz zum sonnigen Standort umziehen.

Tipp 6: Lieber ganze Triebe abschneiden, statt einzelne Blättchen zupfen

Das zarte Kraut verträgt es besser, wenn ganze ca. 5-7 cm lange Triebe knapp über einem Blattpaar abgeschnitten werden. Durch regelmäßiges Abzupfen einzelner Blätter kann es passieren, dass der ganze Trieb abstirbt. Werden immer ganze Triebe geerntet, bleibt das Basilikum zudem schön buschig und kompakt.

Tipp 7: Umtopfen hilft oft, da die Pflänzchen viel zu eng stehen

Meist stehen die Sämlinge in einem Topf viel zu dicht und behindern sich gegenseitig im Wachstum. Am besten teilt man das Basilikum und verteilt die Pflanzen auf mehrere Tontöpfe. Nährstoffarme Kräutererde ist im Fall des hungrigen Basilikums nicht geeignet, besser ist eine nährstoffreiche Qualitätsblumenerde.

Tipp 8: Basilikum ist keine Zimmerpflanze

Kräuter sind generell keine Zimmerpflanzen und gedeihen besser im Garten oder auf dem Balkon. Das Basilikum hat im Topf also bessere Überlebenschancen, wenn es z.B. draußen auf dem Balkon steht.

Basilikum (Ocimum basilicum) gehört nicht gerade zu den pflegeleichtesten Pflanzen. Manchmal hat man Glück und es gelingt die Lebensdauer des leckeren Krautes unter Beachtung dieser Tipps zu verlängern und man kommt mit ein oder zwei Basilikumtöpfen durch den Sommer. Oft geht der Basilikum jedoch sogar Profis nach einer Woche ein, obwohl es alles bekommen hat, was es benötigt. Allerdings gibt es zu dem klassischen Basilikum noch eine robustere Variante, die sogar überwintert werden kann.

Das robuste Strauchbasilikum als Alternative

Basilikumsorten
Basilikum gibt in vielen Sorten und Varianten. [©jonnysek]/stock.adobe.com

Bei dem Strauchbasilikum (Ocimum kiliman. x basilicum) handelt es sich um eine viel robustere Variante des klassischen Basilikums (Ocimum basilicum). Es ist kaum anfällig für Grauschimmel oder Stängelfäule und wird ähnlich wie das normale Basilikum gepflegt. Zudem handelt es sich um eine ausdauernde und mehrjährige Pflanze, die überwintert werden kann. Da Strauchbasilikum nicht winterhart ist, erfolgt die Überwinterung frostfrei an einem hellen und nicht zu warmen Platz.

Im Handel gibt es verschiedene Sorten, die in Wuchs und Blattfarbe variieren. Strauchbasilikum kann zudem bis zu einen Meter groß werden, was natürlich ein weiterer Vorteil ist, da hier die Ernte größer ausfällt. Die Blätter schmecken etwas herber, haben aber das typische Basilikumaroma.

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