Karotten ernten und richtig lagern: Wann können die Rüben aus der Erde?

Karottenernte aus dem Garten
Möhren frisch aus dem Garten geerntet. [©gitusik]/stock.adobe.com

Woran erkennt man eigentlich, ob Karotten reif sind? – Das fragen sich viele Gartenneulinge, die zum ersten Mal das beliebte Wurzelgemüse anbauen. Der Grund: Äußerlich sieht man es den Rüben nicht immer an und ist je nach Sorte sehr verschieden. Wann Karotten wirklich reif sind, erfährst du in diesem Beitrag auf Botanik Guide.

Die Erntezeit hängt von der Sorte und Kulturdauer ab

Einige Wochen nach der Aussaat kommt bei vielen die Frage auf, wie lange die Möhren noch bis zur Ernte in der Erde bleiben müssen. Im Gegensatz zu anderen Gemüsearten sieht man es Karotten nicht unbedingt auf den ersten Blick an, ob sie reif sind. Den sichersten Hinweis, wann die Möhren geerntet werden können, liefert die Kulturdauer. Diese ist je nach Sorte verschieden. Allgemein unterscheidet man frühe, mittlere und späte Sorten.

Kulturdauer und Erntezeit auf einen Blick

Frühe Karotten
Kulturdauer: 12 – 18 Wochen
Ernte: Juni bis September

Mittelfrühe Karotten
Kulturdauer: 15 – 20 Wochen
Ernte: Juli bis Oktober

Späte Karotten/Lagersorten
Kulturdauer: 20 – 26 Wochen
Ernte: August bis November

Frühe Möhren ab Juni nach Bedarf ernten

Der Frühsommer bringt die ersten frischen Möhren aus dem Garten. Bei frühen und mittelfrühen Karotten gibt es allerdings kein eindeutiges Merkmal, an dem man die volle Reife erkennt. Eine gute Orientierung gibt daher die Kulturdauer. Frühe Sorten sind zum Frischverzehr bestimmt und werden immer nach Bedarf geerntet, sobald diese eine gute Größe erreicht haben. Bei der Ernte werden die Möhren aus der Erde gezogen und anschließend von Erdresten befreit. Dazu eignet sich eine sogenannte Gemüsebürste, mit der die Wurzeln schonend und leichter gereinigt werden können.

Karotten, die gerade aus der Erde gezogen wurden.
Möhren, die gerade aus der Erde gezogen wurden. [©OlegDoroshin]/stock.adobe.com

Botanik Guide Tipp

Das Grün bei Karotten zur Lagerung besser entfernen
Frisch geerntete Karotten können für einige Zeit im Kühlschrank aufbewahrt werden. Die Rüben halten allerdings länger, wenn man vor dem Einlagern die Blätter entfernt. So bleibt die Ernte für ein paar Tage oder sogar mehrere Wochen haltbar.

Späte Lagerkarotten vor dem Frost ernten

Vom Spätsommer bis in den November gibt es meist große Mengen Lagerkarotten zu ernten. Grundsätzlich bleiben späte Möhren so lange wie möglich auf dem Beet, damit sie genug Zeit zum Reifen haben.

Anders als bei frühen Möhren lässt sich bei ihnen der ideale Erntezeitpunkt leichter erkennen. Sobald sich die Blattspitzen der Pflanzen gelb oder rötlich verfärben, kann es losgehen. Karotten für die Lagerung werden kurz vor der Vollreife geerntet. Überreife Karotten erkennt man an den feinen Haarwurzeln, die sie bereits vermehrt gebildet haben. Manchmal neigen diese auch zum Platzen und eignen sich nicht zum Einlagern.

Sollen die Karotten als Wintervorrat im Keller gelagert werden, müssen sie noch vor dem ersten Frost geerntet sein. Ist der Boden zugefroren, lassen sich die Rüben nur schwer aus ihm herausziehen.

Ein sonniger Herbsttag bietet das ideale Erntewetter. Um die Möhren leichter aus dem Boden zu holen, wird die Erde mit einer Grabegabel neben der Pflanzenreihe angehoben. Jetzt lassen sich die Möhren einfach an der Krautbasis herausziehen. Anschließend bleiben die Rüben zum Abtrocknen noch eine Weile auf dem Boden liegen.

Späte Möhren richtig lagern

Nach der Ernte geht es ans Sortieren. Möhren, die Fraßspuren haben, beschädigt oder zu klein sind, werden aussortiert oder zum Frischverzehr verwendet. Alle intakten Exemplare kommen ins Lager. Dazu wird vorher das Grün entfernt. Anschließend legt man die Rüben in eine Kiste, sodass sich immer eine Schicht Sand und eine Schicht Karotten abwechseln. Im Sand eingebettet und an einem kühlen, dunklen Ort im Keller gelagert bleiben sie bis zum nächsten Frühling frisch.

Karotten als Saft konservieren und lagern
Karotten können auch zu leckerem Saft verarbeitet und auf diese Weise gelagert werden. [©Pixel-Shot]/stock.adobe.com

Karotten den Winter über im Beet lagern

Wer keine Möglichkeit hat, seine Möhren im Keller zu lagern, kann diese in milden Regionen auch auf dem Beet überwintern. Dies funktioniert, sofern der Boden im Winter eher trocken ist. Die Möhren müssen dazu mit einer ca. 10 cm dicken Laubschicht, Stroh oder einem zweilagigen Vlies abgedeckt werden. Vor dem Abdecken wird das Kraut knapp über dem Boden abgeschnitten. Für die Überwinterung im Beet eignen sich Sorten wie ‚Purple Dragon‘ besonders gut. Diese wirft ihr Laub nach einiger Zeit ab und überwintert problemlos im Boden. Auch die gelbe Sorte ‚Lobbericher‘ ist ideal zur Lagerung im Beet.

Welche Gemüse du noch im Winter anbauen und ernten oder einfach auf dem Beet lagern kannst, zeigt dir der „Wintergemüse Anbaukalender“ von Botanik Guide. Anders als oft angenommen gibt es über 40 frostharte Gemüsearten und zahlreiche winterharte Kräuter, die du im Winter aus deinem Garten ernten kannst.

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