Die Hummelschaukel: Pfeffer-Salbei als Bienenweide

Hummelschaukel/Pfeffer-Salbei

Der Pfeffer-Salbei bereichert mit seinem azurblauen Blütenflor den Garten und wurde sogar mit dem Award of Garden Merit der Royal Horticultural Society ausgezeichnet. Dazu ist er eine Nektarweide für Insekten, die bis in den Herbst blüht. Wie die Salbei-Art zu ihrem lustigen Namen „Hummelschaukel“ kam und noch mehr Wissenswertes über das aromatische Gewürzkraut, erfährst du in diesem Beitrag.

Die Hummelschaukel als Nektarspender im Herbst

Ab dem Spätsommer werden die warmen Sommertage spürbar kürzer. In vielen Beeten leuchten noch farbenprächtige Blumen um die Wette. Mit jedem Tag schließen jedoch immer mehr Blüten ihre Nektarbar und verwandeln sich in Samenstände. Für viele Insekten, die bis in den Herbst unterwegs sind, wird daher das Nahrungsangebot immer knapper. Gerade zur richtigen Zeit öffnet jetzt der Pfeffer-Salbei (Salvia uliginosa) seine himmelblauen Blüten und spendet ab August jede Menge Pollen und Nektar. Der hübsche Spätblüher schmückt die Gärten sogar, wenn im Oktober schon die Herbstblätter fallen. In günstigen Jahren dient er Bienen & Co. bis zum ersten Frost als wertvolle Futterquelle.

Wer zum ersten Mal vom Pfeffer-Salbei hört, wundert sich bestimmt über seinen Zweitnamen „Hummelschaukel“. Beobachtet man allerdings im Garten, wie eine Hummel auf den Blüten landet, wird klar, warum man ihn so nennt. Sitzt der schwere pelzige Brummer auf dem dünnen langen Blütenstand, neigt er sich nach unten. Sobald eine Windbrise kommt, macht die Pflanze ihrem Namen alle Ehre. Plötzlich schwankt die Hummel an den blauen Blütenähren wie auf einer Schaukel auf und ab, manchmal wild in alle Himmelsrichtungen.

In England ist der Pfeffer-Salbei schon lange eine beliebte Gartenpflanze

In vielen Gärten ist der Pfeffer-Salbei hierzulande noch eine Rarität. Dabei ist er im Gartenbau, hauptsächlich in England, eine altbekannte und beliebte Zierpflanze. Bereits im Jahre 1912 führte man ihn in die Gärten und Parklandschaften ein. Mit seiner wundervollen azurblauen Blütenfarbe, die im Pflanzenreich nicht sehr oft vorkommt, wurde er schließlich schnell populär. Nachdem der Pfeffer-Salbei sich über viele Jahre als pflegeleichte Pflanze bei Hobbygärtnern bewährt hat und eine echte Bereicherung für den englischen Garten ist, wurde er 1993 von der Royal Horticultural Society (RHS) mit dem Award of Garden Merit (AGM) ausgezeichnet.

Auf den Britischen Inseln erfreut sich der Pfeffer-Salbei zwar großer Beliebtheit, seine ursprüngliche Herkunft liegt jedoch in Südamerika. Dort wächst er in Brasilien, Argentinien und Uruguay an feuchten Standorten wie Flussufern und in Moorlandschaften. Daher ist der Pfeffer-Salbei auch als Sumpf- oder Moor-Salbei bekannt.

Aromatischer Pfeffer-Salbei als Gewürz

Der attraktive Pfeffer-Salbei ist mit seinem Blütenflor aber nicht nur für Insekten ein Leckerbissen. Als enger Verwandter des Garten-Salbeis findet er ebenfalls kulinarische Verwendung. Wie das Wort „Pfeffer“ in seinem Namen schon vermuten lässt, steckt er, genau wie unser beliebtes Gewürzkraut aus der italienischen Küche, voller Aromen. Die würzig duftenden Blätter des Pfeffer-Salbeis schmecken pfeffrig und verfeinern z. B. den Kräuterquark oder Salat. Fein zerkleinert und über den Brotaufstrich gestreut, sind die aromatischen Blätter ebenfalls ein Genuss und können vielseitig zum Würzen von Speisen verwendet werden.

Pfeffer-Salbei im Garten: Bienenweide für feucht-sonnige Standorte

Der Pfeffer-Salbei bereichert den Garten als wunderschöne Solitärpflanze. Durch seinen üppigen Wuchs und den filigranen azurblauen Blütenähren bietet er in Kombination mit anderen Blumen einen tollen Blickfang im Staudenbeet. Die Hummelschaukel erreicht dabei eine Höhe von etwa 70 bis 90 cm und geht rund 60 cm in die Breite. Am besten gedeiht die Pflanze an vollsonnigen Standorten, an denen der Boden jedoch nährstoffreich und ausreichend feucht ist. Teichränder oder Bachläufe sind daher ebenfalls ein idealer Ort für den blauen Nektarspender. Dort gedeiht er besonders prächtig.

Wer genug Platz auf der Terrasse oder dem Balkon hat, kann den Pfeffer-Salbei in einem größeren Kübel pflanzen. Als Kübelpflanze lässt sich die Hummelschaukel hierzulande leichter frostfrei im Haus oder Wintergarten überwintern. In Regionen, wo das Klima milder ist, kann der Pfeffer-Salbei mit einem Winterschutz auch draußen den Winter überdauern.

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