Obstbäume für kleine Gärten und Balkon: Die besten Sorten
In diesem Artikel findest du eine Auswahl pflegeleichter Obstsorten, die sich für kleine Hausgärten oder zum Anbau auf dem Balkon eignen. Dabei handelt es sich jeweils um Sorten, die als besonders robust, pflegeleicht, ertragreich und schmackhaft gelten.
Immer mehr Leute haben den Wunsch, wie früher, Obst aus dem eigenen Garten zu ernten. In der heutigen Zeit sind große Gärten jedoch oft Mangelware, sodass die meisten Hausgärten eher klein ausfallen. Bei zahlreichen Häusern oder Wohnungen steht nur ein Balkon oder eine Terrasse zur Verfügung. Viele Obstbaumarten benötigen allerdings viel Platz. Daher werden kleine Obstbaumsorten oder Säulenobst, das auch als Zwerg- oder Miniobst bekannt ist, immer beliebter. Von einigen Obstarten gibt es z.B. kleinere Sorten, die sich für Gärten mit wenig Platz eignen.
Kleine Apfelsorten für den Hausgarten
Champagner Renette – Pflegeleichte Sorte aus Frankreich
Die Champagner Renette ist eine alte Apfelsorte aus Frankreich und wurde erstmals 1799 beschrieben. Jedes Jahr liefert das Apfelbäumchen eine gute Ernte großer gelber Äpfel. Dort wo die Äpfel besonders viel Sonnenstrahlen abkommen haben, färben sich die Stellen leicht rosarot. Die Äpfel schmecken säuerlich und saftig frisch. Der Baum ist pflegeleicht, benötigt wenig Schnitt und eignet sich daher sehr gut für den Hausgarten, Obstwiesen oder für Spaliere. Die Sorte gedeiht am besten in warmen Lagen und ist dort wenig anfällig für Krankheiten.
Erntezeit: Mitte Oktober
Genussreife: Dezember bis Mai
Verwendung: Tafel- und Mostapfel
Wuchshöhe: 2 – 4 Meter
Befruchtersorten: James Grieve, Goldparmäne, Cox Orange Renette
James Grieve – der Allrounder im Garten für Selbstversorger
Die aromatische Apfelsorte James Grieve aus Schottland trägt zitronengelbe, rotgestreifte Früchte und gehört zu den beliebtesten Apfelsorten für den Hausgarten. Die leckeren Äpfel schmecken saftig säuerlich und fein aromatisch. Der schmackhafte Tafelapfel eignet sich zur Weiterverarbeitung wie z.B. zu Apfelmus oder Kuchen. Der Baum ist ideal für kleine Gärten mit wenig Platz und gedeiht auch in Höhenlagen. Darüber hinaus ist er ein sehr guter Pollenspender für andere Apfelsorten. In Gärten für Selbstversorger wird er daher gerne angebaut, da es sich um ertragsreiche und gesunde Bäume handelt. Im Handel wird die Sorte oft in verschieden Formen angeboten wie z.B. als Halb- und Hochstämmchen oder in Spindelform.
Erntezeit: Ende August bis September
Genussreife: September bis November
Verwendung: Tafel- und Wirtschaftsapfel
Wuchshöhe: 2 – 4 Meter
Befruchtersorten: Goldparmäne, Prinz Albrecht von Preußen, Geheimrat Dr. Oldenburg
Königlicher Kurzstiel – Robuste historische Sorte mit hohem Ertrag
Königlicher Kurzstiel ist eine sehr alte Sorte und stand wohl schon im Jahre 1565 im Lustgarten von Herzog Friedrich I in Stuttgart, wie aus einem Verzeichnis entnommen werden kann. Der Baum ist sehr robust, gesund und pflegeleicht. Im Gegensatz zu vielen anderen Apfelsorten, können ihm die Hauptkrankheiten wie Krebs, Schorf und Mehltau kaum etwas anhaben. Der Ertrag ist zwar nicht immer ganz regelmäßig, dafür jedoch hoch. Die gelbroten Äpfel sind mittelgroß und schmecken süßsäuerlich.
Erntezeit: Mitte Oktober
Genussreife: Dezember – April
Verwendung: Tafel- und Wirtschaftsapfel
Wuchshöhe: 2 – 4 Meter
Befruchtersorten: Goldparmäne, Idared
Prinz Albrecht von Preußen – frosthart für Hausgärten in rauen Lagen
Die Apfelsorte ist schon seit 1865 bekannt und trägt im Herbst leuchtend rote Äpfel. Die mittelgroßen bis großen Äpfel sind aromatisch und haben einen süßsäuerlichen Geschmack. Die robuste alte Sorte ist widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge. Dazu ist der Baum sehr frosthart und eignet sich auch für Hausgärten in raueren Lagen.
Erntezeit: Ende September – Oktober
Genussreife: November – Januar
Verwendung: Tafelapfel
Wuchshöhe: 2- 4 Meter
Befruchtersorten: Goldparmäne
Seestermüher Zitronenapfel – Apfelsaft aus eigener Ernte
Das robuste Apfelbäumchen trägt zitronengelbe Äpfel, die geschmacklich an den leckeren Granny Smith erinnern. In Norddeutschland ist die alte Apfelsorte weitverbreitet und wurde sogar zum Hamburger Jahresapfel 2007 gewählt. Die großen Äpfel dieser alten Sorte lassen sich gut zu Saft verarbeiten. Der Apfelbaum mit seinen zitronengelben Früchten eignet sich für den Hausgarten oder für Streuobstwiesen. Er ist recht anspruchslos und liefert regelmäßig reiche Ernte.
Erntezeit: Oktober
Genussreife: Oktober – Januar
Verwendung: Wirtschafts- und Saftapfel
Wuchshöhe: 2- 4 Meter
Befruchtersorten: Berner Rosenapfel, Purpurroter Cousinot/Blutapfel
Säulenäpfel für Balkon & Terrasse
Wer einen sehr kleinen Garten hat oder gar nur einen Balkon besitzt, für den ist Säulenobst eine gute Möglichkeit auf kleinsten Raum sein eigenes Obst zu kultivieren. Bei der Auswahl gibt es jedoch ein paar Dinge zu beachten, denn Säulenobst ist nicht immer gleich Säulenobst. Im Handel sind inzwischen fast alle Obstsorten als Säulenobst erhältlich. Dennoch handelt es sich nur bei Äpfeln um echtes Säulenobst. Die säulenförmige Wuchsform der Apfelbäume beruht auf einen Gendefekt, den es bei anderen Obstarten in dieser Form gar nicht gibt.
Bei allen anderen Säulenobstarten wie z.B. Birnen, Kirschen oder Pflaumen handelt es sich daher um Sorten, die einen ganz normalen Wuchs haben. Um der großen Nachfrage nachzukommen, hat man hierzu lediglich Sorten ausgewählt, die einen kurzen Stamm haben, sehr schlank wachsen und gut schnittverträglich sind. Mit der typischen Wuchsform der Säulenäpfel haben diese daher nichts gemeinsam. Viele der Sorten der Säulenäpfel sind dazu oft krankheitsanfällig, weshalb beim Kauf nur wiederstandfähige und gesunde Sorten ausgewählt werden sollten. Damit es später eine reiche Ernte gibt, sollten immer zwei Apfelbäumchen gepflanzt werden, die sich gegenseitig befruchten.
Säulenapfel Arbat – Einer der robustesten Säulenäpfel
Die neuere Sorte ‚Arbat‘ aus Russland zählt zu den robustesten unter den Säulenäpfeln und ist resistent gegen Apfelschorf. Auch andere Krankheiten wie Mehltau oder Rost können dem kleinen Apfelbäumchen wenig anhaben. Im Herbst hängen am Bäumchen reichlich saftig süße Äpfel, die direkt verzehrt werden können. Durch seinen kleinen und kompakten Wuchs passt der Baum sogar in den Kübel und kann so auch auf dem Balkon oder der Terrasse kultiviert werden. Im Frühling entfaltet der kleine Säulenapfelbaum seine herrlichen Blüten und wird so zum echten Blickfang.
Genussreife: September bis Anfang November
Wuchshöhe: 2- 3 Meter
Zwergapfel Red Lane – liefert Äpfel mit rotem Fruchtfleisch
Die Sorte ‚Red Lane‘ liefert jedes Jahr eine gute Ernte und lässt sich vielseitig verwenden. Die süßsäuerlichen Äpfel haben ein rötliches Fruchtfleisch und können z.B. zu Mus oder Gelee verarbeitet werden. Wie der Name schon andeutet, weist neben dem Fruchtfleisch auch der Blattaustrieb eine rötliche Farbe auf. Danach entfaltet das Bäumchen von April bis Mai seine hellrosa Blüten. Die Sorte gilt ebenfalls als einer der wenigen Säulenäpfel, die gegen Schorf resistent ist.
Genussreife: ab Oktober
Wuchshöhe: 1,5 – 2 Meter
Birnensorten für kleine Gärten
Birnenbäume benötigen meist viel Platz und müssen immer zu zweit gepflanzt werden, da für die Befruchtung ein Pollenspender in der Nähe sein muss. Im kleinen Hausgarten ist oft noch nicht einmal für einen ausgewachsen Birnbaum genügend Platz vorhanden. Die hier aufgeführten Birnensorten lassen sich alternativ auch platzsparend am Spalier kultivieren. Dabei können mehrere Sorten nebeneinander gepflanzt werden, sodass sich die Sorten untereinander befruchten.
Birne Conference – selbstfruchtend für Gärten mit sehr wenig Platz
Die alte Sorte stammt aus England und wurde 1894 entdeckt. Sie gehört zu den beliebtesten Birnensorten und wird für ihren köstlichen Geschmack sehr geschätzt. Die saftigen Birnen können frisch verzehrt werden und lassen sich lange lagern. Der Baum liefert regelmäßig sehr hohe Erträge, die schon im September genussreif sind. Die Sorte eignet sich besonders gut für kleine Gärten, in denen es nur Platz für einen Baum gibt, da sie selbstfruchtend ist. Ein Baum ist daher für eine reiche Ernte völlig ausreichend. Diese Birnensorte ist weder schorfanfällig noch für Schädlingsbefall und kann auch platzsparend als Spalier gezogen werden.
Erntezeit: Mitte September – Ende September
Genussreife: September – Oktober
Verwendung: Tafel- und Wirtschaftsbirne
Wuchshöhe: 2- 4 Meter
Befruchtersorten: Gute Luise
Gute Luise – vielseitige Verwendung in der Küche
Die historische Birnensorte stammt aus Frankreich und wurde Ende des 18. Jahrhunderts entdeckt. In der Küche gilt sie als Allroundtalent, da sie sich vielseitig verwenden lässt. Man kann sie frisch vom Baum genießen oder sie z.B. zu köstlichen Birnenmus oder Kompott weiterverarbeiten. Die Sorte eignet sich sehr gut zum Trocknen und gilt als ideales Dörrobst. Die Früchte sind sehr saftig, angenehm süß und leicht säuerlich. Die Birnensorte ist für alle Erziehungsformen geeignet und stellt kaum Ansprüche an Klima und Boden. Allerdings ist sie etwas anfällig für Schorf.
Erntezeit: September – Oktober
Genussreife: Mitte September – Ende Oktober
Verwendung: Tafel- und Wirtschaftsbirne
Wuchshöhe: 2- 4,5 Meter
Befruchtersorten: Conference
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Kirschbäume für kleine Gärten
Süßkirsche ‚Stella‘ – auch als Ministämmchen für den Balkon
Die Kirschsorte ‚Stella‘ wird in der Regel etwa 3,5 bis 5,5 Meter hoch. Von dieser Sorte gibt es jedoch auch Ministämmchen, die auf einer schwachwachsenden Unterlage veredelt wurden. Diese bleiben dadurch mit 1,50 bis 2 Metern klein und kompakt, sodass sie sich für den Balkon oder die Terrasse eignen. Die Sorte Stella liefert saftig süße Kirschen und ist kaum anfällig für Krankheiten. Der Vorteil: Da diese Kirschsorte selbstfruchtend ist, wird für eine reiche Ernte nur ein Kirschbäumchen benötigt.
Erntezeit: Ende August – Anfang September
Wuchshöhe: 1,50 – 2 Meter
Süßkirsche Victoria – beliebtes Terrassenobst
Die Sorte ‚Victoria‘ wird häufig als Säulenkirsche angeboten und trägt ab Juli süße aromatische Früchte. Die beliebte Süßkirsche wächst recht kompakt und bildet nur schwache Seitentrieben. Da sie selbstfruchtend ist, wird im Garten oder auf dem Balkon nur ein Bäumchen für eine erfolgreiche Ernte benötigt. Dennoch ist hin und wieder ein Rückschnitt notwendig, damit das Kirschbäumchen mit der Zeit nicht zu groß wird.
Erntezeit: Anfang/Mitte Juli
Wuchshöhe: 2 – 3 Meter
Kleine Pflaumensorte für den Garten oder Balkon
Säulenpflaume ‚Imperial‘ – Pflaumenernte auf dem Balkon
Eine empfehlenswerte Säulenpflaume ist die Sorte ‚Imperial‘. Das Pflaumenbäumchen liefert von August bis September gute Erträge und ist ideal für kleine Gärten oder für den Balkon. Die Sorte ist selbstfruchtend, sodass nur ein Baum zur Befruchtung der Blüten nötig ist. Befinden sich in der Nähe jedoch andere Pflaumenbäume, die zur Befruchtung geeignet sind, fällt die Ernte umso größer aus. Das saftige Fruchtfleisch ist goldgelb und lässt sich gut vom Stein lösen.
Erntezeit: August – September
Wuchshöhe: 2,5 – 3 Meter