8 überraschende Fakten über Nüsse
Warum die Pistazie grün ist, wie Kokoswasser als Ersatz für Blutplasma diente, warum Nuss nicht gleich Nuss ist und warum Nüsse zum Obst gehören. Die Antworten dazu und noch mehr Wissenswertes über die leckere Knabberei gibt es hier.
1. Cashewnüsse: Bloß nicht roh verzehren!
Cashewnüsse gehören zu den beliebtesten Nusssorten. Doch anders als man denkt, kann man die leckere Knabberei nicht einfach vom Baum pflücken und direkt genießen. Es wäre sogar alles andere als ein Genuss, sondern sprichwörtlich ätzend. Denn die zarten Cashewnüsse sind von einer Schale umhüllt, die das giftige Öl Cardol enthält. Kommt das Öl mit Schleimhäuten in Kontakt, löst es schwere Verätzungen aus. Auf diese Weise schützt der Baum seine Samen vor Fressfeinden.
Erst nach dem Rösten sind die Cashewnüsse genießbar. Denn durch den Röstungs- und Erhitzungsprozess wird die toxische Wirkung der Schalen aufgehoben. Aus diesem Grund dürfen nur geschälte und getrocknete Cashews in den Handel. Die Cashewkerne aus dem Handel sind daher genießbar und liefern wertvolle Inhaltsstoffe wie Magnesium, Eisen, Zink, Kalium und Vitamine.
2. Kokosnusswasser als Ersatz für Blutplasma
Kokosnüsse sind sehr gesund und gelten als wahre Allrounder mit ihren Heilkräften. Eine Eigenschaft der Kokosnuss ist jedoch wirklich verblüffend. Im Zweiten Weltkrieg nutzte man an der Pazifikfront Kokoswasser als Ersatz für Blutplasma. Kokoswasser ist absolut steril und isotonisch. Sein Salz- und Nährstoffgehalt ähnelt dem von echten Blutplasma. Es wurde daher in Notfällen als Infusionslösung zur Behandlung bei starkem Flüssigkeitsverlust eingesetzt. Auch das Kokosöl wirkt desinfizierend und unterstützt die Heilung von kleinen Wunden. Noch mehr Wissenswertes über Kokosnüsse im Beitrag: Häufiger Irrtum: Wieso die Flüssigkeit in Kokosnüssen gar keine Kokosmilch ist
3. Die Walnuss: das Brainfood
Generell kann man von der Form von Pflanzenteilen keine Rückschlüsse ziehen, auf welche Organe die Heilkräfte einer Pflanze wirken. Dennoch ist es ein lustiger Zufall, dass Walnüsse mit ihrer Form an das menschliche Gehirn erinnern und tatsächlich besonders gut für unser Gehirn sind. Mit viel Vitamin B und E, Lecithin und Magnesium kurbeln Walnüsse die Denkprozesse an. Dazu enthalten sie Omega-3-Fettsäuren, Eisen, Kalium, Calcium und noch mehr gesunde Inhaltsstoffe. Die Walnuss ist daher die ideale Gehirnnahrung.
4. Schwer zu knacken: die härteste Nuss der Welt
Die edle Macadamianuss ist die härteste Nuss der Welt. Um die Macadamia zu knacken müssen 150 kg Kraft auf ihre Schale einwirken. Ein haushaltsüblicher Nussknacker hilft hier nicht mehr weiter. Starkes Werkzeug, wie ein spezieller Tischnussknacker muss dafür her. Er wurde speziell für diese hartnäckige Nuss entwickelt. Einheimische in den Regenwäldern müssen sogar mit schweren Steinen ranrücken, um an den leckeren Nusskern heranzukommen. Nur gut, dass aus diesem Grund meist schon geschälte Macadamias angeboten werden.
5. Warum sind Pistazien grün?
Pistazien fallen durch ihren grünen Kern auf. Und in Wirklichkeit sind auch gar keine Nüsse. Die Pistazie ist eine Steinfrucht und mit dem Pfirsich verwandt. Die Früchte besitzen eine dünne harte Schale. Bei dem grünen Inneren handelt es sich um den eigentlichen Samen. Wir essen also die grünen Keimblätter der Pistazien. Die rötliche Haut um den Samen dient zum Schutz der Keimlinge. Je grüner die Blätter sind, desto besser ist die Qualität der Pistazien.
6. Vieles was sich Nuss nennt, ist gar keine Nuss!
Das Angebot an Nusssorten ist riesig. Doch viele Nüsse sind botanisch gesehen eine „Mogelpackung“. Sie sind deshalb aber auf keinen Fall weniger gesund oder wertvoll. Denn einige Samen und Früchte sehen aus wie Nüsse und bekamen daher logischerweise auch die Bezeichnung „Nuss“.
In der Botanik gelten jedoch die folgenden Nussarten nicht als Nuss:
– Cashewnuss, Paranuss, Pinienkerne und Muskatnuss: Sind große Samenkörner.
– Koskosnuss und Pistazien, Pekannuss und Mandeln gehören zu den Steinfrüchten, genau wie z.B. Pflaumen, Pfirsiche, Mangos oder Kirschen.
– Die Sheanuss ist sogar eine Beere.
Echte Nüsse sind jedoch Bucheckern, Eicheln, Edelkastanien (Maronen), Macadamianuss, Haselnuss, Walnuss und die Erdnuss. Und obwohl die Erdnuss eigentlich wie Erbsen und Bohnen zu den Hülsenfrüchten gehört, zählt sie zu den Nüssen. Da die Frucht der Erdnuss im Gegensatz zu den Hülsen von Erbse und Bohne verschlossen bleiben.
7. Mandeln sind keine Nüsse: Nuss-Allergie gibt es aber trotzdem…
Mancher Nussallergiker denkt sich vielleicht: „Na gut, probier ich´s mit Mandeln. Sind ja keine Nüsse.“ Das Erstaunliche ist nur: Obwohl Mandeln sogar aus einer ganz anderen Pflanzenfamilie stammen, lösen sie trotzdem eine ähnliche allergische Reaktion wie Nüsse aus. Daher steht immer der Hinweis auf Packungen, dass das Produkt Spuren von Mandeln und Nüssen enthalten kann. Noch mehr spannende Fakten über die Mandel gibt es im Beitrag: Die Mandel: Marzipan wächst auf Bäumen
8. Nüsse gehören zum Obst!? Wie kann das sein?
So unglaublich es klingen mag, aber sogar die echten Nüsse wie Hasel-, Wal- und Macadamianuss gehören im botanischen Sinne zum Obst. Vom Obst gibt es verschiedene Gruppen und Nüsse werden der Gruppe Schalenobst zugeteilt. Alle Obstarten, die eine harte ungenießbare Schale haben, aber einen essbaren Kern besitzen, gelten daher als Schalenobst. Auch die Cashewkerne, Pistazie, Kokosnuss, Mandel & Co. erfüllen diese Kriterien. So gehören die echten und unechten Nüsse doch noch zu einer gleichen Gruppe – dem Obst.
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