Tomaten ins Hochbeet pflanzen: So einfach geht’s
Tomaten lassen sich auch in ein Hochbeet pflanzen und dort erfolgreich kultivieren. Worauf es bei der Pflanzung und Pflege ankommt, den optimalen Standort, welche Art von Hochbeet und Erde sich dazu am besten eignen, Tipps zur Überdachung und mit welchen anderen Gemüsearten oder Kräutern du deine Tomaten im Hochbeet zusammen pflanzen kannst, erfährst du in dieser Anleitung auf Botanik Guide.
Darum bieten Hochbeete ideale Anbaubedingungen für Tomaten
Tomaten brauchen einen warmen, sonnigen Platz und nährstoffreichen Boden zum Gedeihen. Der Standort sollte dazu möglichst windgeschützt und zum Schutz vor Nässe überdacht sein. Diese idealen Wachstumsbedingungen kannst du deinen Tomaten bieten, wenn du sie in ein sogenanntes Tomaten-Hochbeet pflanzt.
Aufgrund der Tatsache, dass Hochbeete etwas wärmer als die normalen Gemüsebeete am Boden sind, kann der Tomatenanbau sogar zwei bis drei Wochen früher beginnen. Bevor es mit dem Einpflanzen los geht, müssen jedoch zuerst geeignete Tomatensorten und das richtige Hochbeet ausgewählt werden.
Welche Tomaten eignen sich fürs Hochbeet?
Grundsätzlich können alle Tomatenarten im Hochbeet kultiviert werden. Allerdings sind kompakte und buschig wachsende Sorten wie z. B. Buschtomaten aus praktischen Gründen zu bevorzugen. Der Vorteil von Hochbeeten ist, dass die Ernte in angenehmer Höhe, ohne Bücken oder Strecken, erfolgt. Kleinere Tomatenpflanzen wachsen nicht so stark in die Höhe und passen daher am besten ins Hochbeet. Mehr dazu findest du im Beitrag über passende Gemüsearten fürs Hochbeet.
Fällt die Wahl dennoch auf hochwachsende Stab- oder Fleischtomaten, gibt es hierfür jedoch auch eine einfache Lösung. Damit später bei der Ernte keine Leiter benötigt wird, hilft es, ein niedriges Hochbeet zu verwenden.
Wie hoch sollte das Hochbeet sein?
Bei der Wahl des richtigen Hochbeets gilt es zunächst zu überlegen, welche Tomaten darin eingepflanzt werden sollen. Im Folgenden findest du die passende Beethöhe für jede Tomatenart auf einen Blick.
Für große Tomatenpflanzen wie zum Beispiel Stab- oder Fleischtomaten beträgt die ideale Beethöhe ca. 50 cm.
Bei kleinwüchsigen Sorten wie zum Beispiel Busch- oder Balkontomaten sind Hochbeete mit der Standarthöhe von ca. 80 cm ideal geeignet.
Wieso brauchen Tomaten eine Überdachung?
Tomaten sind vor allem im Sommer bei Regen und Nässe recht schnell anfällig für den gefürchteten Kraut- und Braunfäulepilz. Zur Vorbeugung wird über die Pflanzen eine Überdachung gestülpt oder gespannt. Das Hochbeet sollte deshalb mit einem Dach ausgestattet sein. Hierzu gibt es mehrere einfache Möglichkeiten.
3 Möglichkeiten zur Überdachung eines Tomaten-Hochbeets
1. Ein robuster Gewächshausaufsatz
Den besten Schutz für die Tomaten vor Sturm, Regengüssen und starken Unwettern bietet ein vorgefertigter oder selbstgebauter Gewächshausaufsatz. Dieser besteht aus einem Dach und zwei Seitenwänden aus durchsichtigem Kunststoff oder Folie und wird auf den passenden Beetkasten gesetzt. Im Handel gibt es auch komplett fertige Tomaten-Hochbeete zu kaufen.
2. Überdachung aus Folie
Als Überdachung kann auch Gewächshausfolie dienen, die über das Beet gespannt wird. Selbstgebaute Hochbeete eignen sich für diesen Zweck sehr gut. Sie müssen dazu einfach mit verlängerten Eckpfosten ausgestattet werden, um die Folie daran zu befestigen.
3. Tomatenhauben
Eine sehr schnelle und oft angewandte Lösung sind sogenannte Tomatenhauben, die bei Regen einfach über Pflanzen gestülpt werden. Die Hauben sind zwar sehr preiswert, können aber erfahrungsgemäß manchmal sehr unpraktisch sein. Sie halten nicht allzu lange und passen nicht immer. Stehen die Pflanzen etwas dichter zusammen, kann es recht schwierig sein, alle Hauben mühsam über die Tomaten zu stülpen, ohne dabei Blätter abzuknicken.
Ein weiterer Nachteil: Die Pflanzen schwitzen schnell unter der Folie. Sobald es aufhört zu regnen, müssen die Hauben daher wieder entfernt werden.
Ein sonniger Platz an einer warmen Hauswand ist der ideale Standort
Der beste Ort für ein Tomaten-Hochbeet ist ein warmer, sonniger Platz. Es sollte dabei so platziert sein, dass die Vorderseite nach Süden zeigt. Nur so bekommen die Pflanzen genug Licht, damit die leckeren Früchte später gut in der Sonne reifen können. An warmen Hauswänden oder Mauern profitieren die Pflanzen zusätzlich vom Mikroklima. Dort kann sogar auf die Rückwand verzichtet und eine Überdachung leichter montiert werden.
Idealerweise steht das Beet in der Nähe einer Wasserquelle, das spart Umwege beim Gießen. Ein jährlicher Wechsel des Standorts wegen der Fruchtfolge ist im Gegensatz zu anderen Gemüsearten bei Tomaten nicht nötig.
Hochbeet vor dem Bepflanzen richtig befüllen
Tomaten gehören zu den Starkzehrern und müssen deshalb in nährstoffreiche Böden gepflanzt werden. Das Hochbeet wird dazu vor dem Bepflanzen mit einer dicken Schicht Mist und mit einer weiteren 10 cm dicken Schicht aus Gartenerde befüllt. Der beste Zeitpunkt dazu ist im Herbst oder Winter, alternativ auch im April oder Mai. Wie das genau funktioniert, erfährst du in der folgenden Anleitung.
Schritt 1: Obere Schicht mit Mist befüllen
Befülle die oberen beiden Schichten des Hochbeets gleichmäßig mit frischem Pferdemist. Diese Schicht sollte mindestens 40 cm hoch sein. Trete sie dann vorsichtig fest.
Schritt 2: Mit einer weiteren Schicht Gartenerde aufüllen
Trage danach eine 10 cm dicke Schicht mit Gartenerde auf. Alternativ kannst du auch ein Gemisch aus Gartenerde und Kompost verwenden. Tipp: Wenn du dein Hochbeet bereits im Herbst vorbereitest, fülle es im Frühling nochmals mit der gleichen Schicht auf.
Schritt 3: Hochbeet gießen
Gieße das Beet jetzt gut. Decke es anschließend mit einer Folie oder Frühbeetaufsatz ab. Nach einigen Tagen sollte das Tomaten-Hochbeet etwas gelüftet werden. Warte danach drei bis fünf Tage, bevor du im Frühling mit dem Bepflanzen beginnst.
Tomaten ins Hochbeet pflanzen: So einfach geht’s!
Sobald ab frühstens Mitte Mai kein Frost mehr droht, können die Tomaten ins Hochbeet gepflanzt werden. Du kannst dazu selbst vorgezogene Jungpflanzen verwenden oder fertige aus der Gärtnerei oder vom Wochenmarkt. Hier gibt es noch mehr Tipps zur Tomaten-Anzucht.
Schritt 1: Jungpflanzen ab Ende Mai abhärten
Härte zuerst deine Tomatenjungpflanzen vor dem Auspflanzen ab, damit sie sich an die Wetterverhältnisse im Garten gewöhnen. Stelle sie dazu tagsüber ins Freie.
Schritt 2: Tomaten im Abstand vom 40 – 60 cm einpflanzen
Setze die Pflanzen danach mit dem Wurzelballen etwas tiefer in die Erde, als sie zuvor im Topf standen. Das gibt ihnen besseren Halt und fördert die Bildung neuer Wurzeln. Achte darauf, die Tomatenpflanzen nicht zu dicht zu pflanzen. Lasse je nach Sorte und Größe der Pflanze etwa 40 bis 60 cm Abstand.
Schritt 3: Gieße die Pflanzen gut
Zum Schluss werden die jungen Pflanzen mit einer feinen Brause gründlich gewässert, damit sie gut anwachsen.
Fertiger Pflanzplan fürs Hochbeet mit leckeren Tomaten und duftenden Kräutern
Tomaten kannst du im Hochbeet ideal mit Basilikum oder Petersilie anbauen. Die fertigen Pflanzpläne von Botanik Guide machen dir das Bepflanzen deines Tomaten-Kräuter-Hochbeets kinderleicht.
Und noch mehr:
Ernte durch die integrierte Vorkultur zusätzlich würzige Radieschen und knackigen Salat aus demselben Beet.
Diese Pflanzpartner passen gut zu Tomaten im Hochbeet
Kombiniere große und kleine Tomatensorten
Die Anbaufläche im Beet lässt sich optimal nutzen, wenn du zum Beispiel zwischen großen Stab- oder Fleischtomaten kleinere Sorten wie Busch- oder Balkontomaten pflanzt.
Basilikum: Fülle Lücken im Beet mit aromatischen Kräutern
Ist noch genug Platz übrig, können am Rand entlang hängende Ampeltomaten gepflanzt werden. Lücken im Beet lassen sich aber auch hervorragend mit Kräutern wie Basilikum füllen.
Tagetes: Pflanze Blumen dazwischen zur Abwehr von Schädlingen
Für einen attraktiven Blickfang zwischen den Tomaten sorgen auch Tagetes mit ihren leuchtend gelben Blüten, die dazu einen positiven Effekt auf das Wachstum des leckeren Fruchtgemüses hat. Der Grund: Tagetes schützen ihre Nachbarpflanzen vor Nemathoden.
Botanik Guide Tipp
Tomatenpflanzen richtig pflegen
Nach der Pflanzung gibt es noch ein paar wichtige Dinge zu beachten, damit die Pflanzen gut gedeihen und reichlich Früchte liefern.
1. Die Pflanzen brauchen eine Stütze
Um ein Umknicken der Pflanzen zu verhindern, brauchen vor allem hochwachsende Sorten einen stabilen Stab zur Stütze. Kleinere Sorten wie Buschtomaten sollten ebenfalls zum besseren Halt festgebunden werden.
2. Überdachung spätestens ab Mitte Juni nötig
Falls eine Überdachung nicht schon vor dem Pflanzen auf dem Hochbeet montiert wurde, sollte dies unbedingt ab Mitte Juni erfolgen.
3. Tomaten regelmäßig düngen und gleichmäßig gießen
Nach der Pflanzung sollten die Tomaten immer wieder gedüngt werden, zum Beispiel mit Brennnesseljauche. Für den erfolgreichen Anbau im Hochbeet spielt auch ein regelmäßiges und insbesondere gleichmäßiges Gießen eine wichtige Rolle.