Valentinstags-Special: Diese Pflanzen bilden herzförmige Blüten, Nüsse & Kartoffeln
An keinem Tag im Jahr begegnen uns so viele Herzen wie am Valentinstag. Herzen finden wir aber nicht nur auf Grußkarten, als Pralinen oder in Kuchenform, sondern auch im Garten. In diesem Valentinstags-Special stellt Botanik Guide sechs außergewöhnliche Pflanzen vor, die uns das ganze Jahr über mit herzförmigen Blüten, Früchten oder Blättern überraschen.
1. Das Tränende Herz verzaubert mit herzförmigen Blüten den Frühling
Sobald das Tränende Herz (Lamprocapnos spectabilis) ab Ende April seine hübschen Blüten öffnet, zieht es im Frühlingsgarten alle Blicke auf sich. Wie Girlanden schwingt es seine zarten, rosaroten herzförmigen Blüten über das blaue Blütenmeer der Hyazinthen oder dem bunten Blütenfeuerwerk aus Tulpen und Narzissen.
Die pflegeleichte Staude ist wegen ihrer besonderen Blütenform auch als Herzblume bekannt und erfreut sich als Zierpflanze großer Beliebtheit. Das romantisch anmutende Blütenschauspiel hält noch bis in den Juni hinein, danach zieht sich das Tränende Herz wie die meisten Frühblüher wieder zurück. Zu den bekanntesten Sorten gehören ‚Alba‘ mit reinweißen Blüten und ‘Valentine’ mit dunkelrot-weißen Herzblüten.
2. Die Herznuss – Walnüsse in Herzform
Walnüsse sind aus dem Nusssortiment nicht mehr wegzudenken und viele können die beliebte Nuss im Herbst sogar aus ihrem Garten ernten. Kaum bekannt ist jedoch, dass es Walnüsse auch in Herzform gibt. Die Herznuss (Juglans ailantifolia var. cordiformis) ist eine Verwandte der Echten Walnuss und stammt aus Japan. Bei ihr handelt es sich um eine Mutation der Japanischen Walnuss (Juglans ailantifolia).
Äußerlich sind die Herznussbäume auf den ersten Blick von unseren Echten Walnussbäumen kaum zu unterscheiden. Die herzförmigen Nüsse sollen aber süßer und weniger bitter als die klassischen Walnüsse schmecken und weicher sowie leicht knackbar sein. Wegen ihrer Herzform eignen sich die Schalen gut zum Basteln oder zur Dekoration.
Hierzulande ist die Herznuss noch eine absolute Rarität, die nur sehr selten in Baumschulen angeboten wird. Da sie sich in der Kultivierung von der Echten Walnuss kaum unterscheidet, könnte sie vielleicht bald öfter in Gärten oder Parks zu finden sein.
3. Herzförmige Zwillings-Kartoffeln aus dem Garten
Kartoffeln aus dem Supermarkt haben immer eine einheitliche Form. Doch wer Kartoffeln im Garten anbaut, kann bei der Ernte eine nette Überraschung ausgraben. Hin und wieder findet man tatsächlich herzförmige Kartoffeln. Bei diesen seltenen Exemplaren handelt es sich meist um zwei Knollen, die zusammengewachsen sind – siamesische Zwillinge sozusagen.
4. Kirschen – die Herzfrüchte des Sommers
Was wäre der Sommer ohne saftig süße Kirschen? Frisch gepflückt aus dem eigenen Garten schmecken sie umso besser. Betrachtet man die Früchte beim Ernten genauer, erinnern manche Exemplare mit ihrer Form sehr an ein Herz.
5. Die Linde – Der Baum der Liebe
Die wunderschöne Linde mit ihren herzförmigen Blättern galt schon im 19. Jahrhundert als der Baum der Liebe. Als beliebter Dorfbaum taucht sie in zahlreichen Liebesgeschichten und Gedichten auf. Einst trafen sich Liebespaare an Sommertagen gerne unter ihrem kühlenden Blätterdach. Den herrlichen, betörende Duft der Lindenblüten deutete man früher als Zeichen der Fruchtbarkeit. Sogenannte Tanzlinden wie die berühmte 1000-jährige Linde aus Effeltrich waren stets der Mittelpunkt dörflicher Feste und Bräuche.
6. Die Kussmund-Pflanze – „Blüten“ in Kussform
Die Blüten der letzten Pflanze in diesem Special erinnern zwar nicht an eine Herzform, dafür aber auf den ersten Blick geradezu täuschend echt an einen Kussmund. Durch ihr ungewöhnliches Aussehen kam die Kussmund-Pflanze (Palicourea elata syn. Psychotria elata) zu dem Spitznamen „Red lips“ oder „Hot lips“. Die auffällige Pflanze stammt aus den Regenwäldern Mittel- und Südamerikas.
Bei den vermeintlich leuchtend roten kussmund-förmigen Blüten handelt es sich botanisch gesehen jedoch um sogenannte Hochblätter. Diese stehen vor der eigentlichen Blüte sehr eng zusammen und erinnern an große rote Lippen. Sobald sie sich nach außen öffnen, erscheinen in der Mitte die tatsächlichen weißen Blüten. Da die Blüten keinen Duft verströmen, werden Bestäuber wie Kolibris und Schmetterlinge von den roten Hochblättern angelockt, die die kleinen und eher unauffälligen Blüten wie ein Kranz umgeben. Später bilden sich aus ihnen blaue Beeren.